Psychologische gedichte
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?psychologische Gedichte?
Grundsätzlich sagen Gedichte schon etwas über eigenen Gefühle, und manchmal könnten die auch falsch interpretiert werden, aber man kann das dem Leser erklären und wieder gerade biegen. Wenn ich ein Gedicht lese, und es könnten zwei Interpretationen davon entstehen dann nimm ich Grundsätzlich die Positive. Ansonsten kann ich immer danach Fragen. Man sollte nicht gleich jemand verurteilen ohne danach zu fragen ob das auch so gemeint war, wie ich es gerade denke. Meine Meinung.
nur wenige Lyriker schaffen es in ihren Gedichten ihre tatsächliche Stimmung und ihre Gedanken auf den Leser zu übertragen. Ein Gedicht ist ja nur eine Reihe von Worten und Sätzen und müssen dann vom Leser zusammen mit seinem Wissen, seiner Interpretaionsfähigkeit und seiner Stimmung verwertet werden.
Da kann etas völlig anderes dabei rauskommen, als es sich der Autor in dem Moment des Schreibens gedacht hat.
Nehmen wir mal an, jemand schreibt etwas über die Schönheit des Lebens und über einen langen Abschied. Dann liest der Depressive vielleicht eine Anleitung zum Selbstmord daraus und der Optimist und Lebensbejahende ist begeistert von der Beschreibung des Lebens und freut sich über den Sonnenstarhl, der durch sein Fenster fällt.
Lyrik ist immer Ansichtssache im Herzen des Betrachters.
ciao
cyrrano
Was der Schreibende meint, ist eine Sache - was der Lesende daraus "macht" eine andere. Darauf hat man als Schreibender keinen Einfluss - man kann ja nicht zu jedem Text eine "Gebrauchsanleitung" fürs Lesen mitgeben. Jeder Leser hat das Recht, das Geschriebene mit seinen eigenen Erfahrungen zu verknüpfen. Wenn da ein Gedicht z.B. auf Resonanz stößt, ist das für den Leser dieser wundervolle Moment, wo einem ein Gedicht "aufgeht", wo man es über den Wortsinn hinaus "versteht" - nicht mit der Logik, sondern mit dem Herzen.
Eine "richtige" oder "falsche" Interpretation gibt es in dem Sinn beim persönlichen Lesen nicht. Trotzdem kann es natürlich Interpretation sehr hilfreich sein, über Autor, Zeit und soziales Umfeld des Textes Bescheid zu wissen = Kontext.
Zu deiner Frage, ob sich der Leser "ein falsches Bild von dir" machen kann:
Naja, diese "Gefahr" besteht halt, wenn man mit einem Text quasi an die Öffentlichkeit geht. Aber, wie ich schon sagte, der Leser liest nicht nur "dich", sondern auch sich selber in dem Gedicht. Gefühle "richtig" = tief nachempfinden kann ich nur, wenn sie in meiner eigenen Erfahrung auch schon vorgekommen sind. Gedichte berühren dann, wenn sie etwas mit mir selber zu tun haben.
Nein,Du bist was Du bist. Soll ein Gedicht nicht Deine Emotionen Ausdrücken?das ist eine völlig normale Sache, auch eine eventuelle Fehlinterpretation. Dies kann dann an Deiner Wortwahl liegen, oder aber, der Empfänger ist völlig anders " gestrickt " als Du.
Jedes geschriebene Wort vermittelt ein Bild und kann richtig oder falsch verstanden werden - daher ist es leichter sich mündlich mitzuteilen, da man dann sofort auf die Reaktion des anderen eingehen kann. Du kannst das nur ändern, in dem du nichts über dich schreibst.
Natürlich sind gedichte eine art gefühle zu vermitteln, innere emotionen. Ich denke das es unvermeidar ist falsch verstanden zu werden. Gedichte schreiben hilft sich selber zu verstehen und kann mehr ausdrücke vermitteln als normale worte. aba es is nun mal so dass ein gedicht immer anders interpretiert wird. wenn du schreibst, nimm eindeutige symbole, und schreibe erstmal ohne viel schmuck, später kannst du mehr und mehr ornamente hinzufügen.
viel erfolg
Kinder
Bettina Wegner
Sind so kleine Hände
winz'ge Finger dran.
Darf man nie drauf schlagen
die zerbrechen dann.
Sind so kleine Füße
mit so kleinen Zehn.
Darf man nie drauf treten
könn' sie sonst nicht geh'n.
Sind so kleine Ohren
scharf, und ihr erlaubt.
Darf man nie zerbrüllen
werden davon taub.
Sind so schöne Münder
sprechen alles aus.
Darf man nie verbieten
kommt sonst nichts mehr raus.
Sind so klare Augen
die noch alles sehn.
Darf man nie verbinden
könn' sie nichts versteh'n.
Sind so kleine Seelen
offen und ganz frei.
Darf man niemals quälen
geh'n kaputt dabei.
Ist so'n kleines Rückgrat
sieht man fast noch nicht.
Darf man niemals beugen
weil es sonst zerbricht.
Grade, klare Menschen
wär'n ein schönes Ziel.
ohne Rückgrat
hab'n wir schon zuviel.
es liest dich trotzdem.
es brennt sich in die gedanken,
man vergisst es nicht wieder,
es ist schön,
ich dir,
der,der selbst kinder hat, könnte dabei weinen,
ich habe kind, aber ich fühle mich noch wie eines,
und ich muss schreiben/sagen:
hätte meine mutter so gedacht
es wäre etwas anders aus mir geworden
Es mag sein, dass Gedichte auch Gefühle ausdrücken. Ob die aber auch so beim Empfänger ankommen, ist fraglich. Ich bin Übrigens nicht der Meinung, dass man ein Gedicht richtig oder falsch interpretieren kann, ganz im Gegensatz zu der Mehrzahl der Pauker. Man kann allenfalls nur ausdrücken, was einem das Gedicht sagt.