Familiäre bande ethische verpflichtung

Blut ist dicker als Wasser. Gilt das auch, wenn man sich von einem Elternteil immer mehr entfremdet durch Regression des älteren Menschen? Beispiel: Eremietendasein führen, sich jahrelang in der Wohnung isolieren, keinerlei Kontakte zu anderen Menschen, sich nur noch über Talk-Shows definieren, nichts Neues erleben, Vergangenheit immer wieder anklagend durchkauen. Also praktisch nur noch vegetieren. Ist es eine innere ethisch moralische Verpflichtung, sich dennoch nicht von einem solchen Familienmitglied abzuwenden? Oder ist es legitim, den Rücken zu kehren?

9 Antworten zur Frage

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Familiäre Bande ethische Verpflichtung?

Schönen guten Abend, Mel
Generell ist alles legitim, was diese Person nicht in ihrer Freiheit einschränkt. Im Besondern treten schon größere Probleme auf. Kannst du z.B. damit umgehen, wenn sich diese Person nun verlassen fühlt? Kannst du es verantworten, wenn sich der Zustand weiter verschlechtert?
Es ist immer auch in Abhängigkeit von dir zu sehen.
Und dann solltest du dir noch überlegen: Eine Familie ist ein System gegenseitiger Unterstützung. Daraus definiert sich eine menschliche Gemeinschaft. Ein Mensch, der in seinerselbst versinkt, wird deshalb nicht ausgestoßen, sondern man versucht methodenreich, ihn wieder auf andere Bereiche des täglichen Lebens zu lenken. Wenn diese Versuche gescheitert sind, dann denke ich, ist es legitim. zur Wahrung deiner eigenen Interessen.
Schönen guten Abend frag-mich
dieses Verlassenheitsding und Verantwortungsgefühl ist ja gerade der Hintergrund dieser Frage.
Wie lange soll man sich verantwortlich fühlen? Hört das erst mit dem Tode der Person auf?
Ist es nicht eine Form des Freiheitsentzugs sich auf diese Weise verpflichtet zu fühlen?
Tja, wenn du dich verpflichtet fühlst, dann raubst du dir selbst die Freiheit und wenn du es nicht tust, dann sollte es ja kein Problem sein, die Verantwortung abzulegen.
Wie gesagt, ich würde versuchen, der Person aus dieser Lebenssituation heraus zu helfen. Vielleicht kennst du Requiem for a Dream?
Soziale Einigelung entsteht oft durch Einsamkeit, dem Leben keinen Sinn mehr beimessen, keine Aufgaben mehr haben usw.
Manchmal löst sich das Problem bereits durch die Aufnahme einer ehrenamtlichen Tätigkeit.
Sollten jedoch tatsächlich alle Versuche fehlschlagen, darf dich die familiäre Bindung an die Person nicht daran hindern, dein eigenes Leben zu führen und sie zurück zu lassen.
Hast du eig meine email bekommen? Ich war mir nicht mehr ganz sicher, ob ich sie abgeschickt habe
Ja habe ich. Ich hab dir vorhin zu deinem Kommentar geschrieben, dass die Antwort bald kommt, bis dahin
Jeder hat ein Recht auf ein eigenständiges Leben, man muss loslassen können und sich abnabeln! Aber die eigenen Eltern sind es wert sie zu ehren und zu schätzen! Den Kontakt würde ich nicht abbrechen, jede Hilfe sollte man ihnen zukommen lassen
Ich denke, man hat schon eine Verpflichtung den Eltern gegenüber, auch wenn es vielleicht sentimental klingt, aber sie haben uns großgezogen und unsere Launen und Eskapaden mehr oder weniger klaglos mitgemacht.
Es ist superschade, wenn sich ein älterer Mensch dann so zurückzieht und scheinbar nicht so die richtige Freude am Leben hat.
Als Kind kann man da nicht wirklich viel tun, aber ein Anruf die Woche oder ab und zu mal ein Besuch schadet doch nicht, es sei denn, Du bist von ihr oder ihm so verletzt worden, dass es Dir wehtut, sie oder ihn zu sehen.
Ich habe schon öfter mit Menschen gesprochen, denen es hinterher leid tat, den Kontakt zu Familienmitgliedern abgebrochen zu haben.
Auch wenn es hart klingt- bei der Beerdigung drüber nachzudenken, ob man sich nicht mehr hätte kümmern müssen, ist zu spät. Und oft schleppen Menschen die Schuldgefühle jahrelang mit sich herum.
Oder auch die Erinnerungen an Verletzungen, die sie erlitten haben und die nicht geklärt werden konnten.
Ich kenne natürlich Deine Situation nicht, deshalb kann man nur so mehr oder weniger ins Blaue reden, aber ich denke, Deine Mutter oder Dein Vater freut sich trotzdem über Dein Interesse, auch wenn sie oder er es nicht sagen kann oder will.
Und wenn er oder sie mal richtig Hilfe brauchen, bist es eben doch Du, die entscheiden muss, was geschieht und wie man hilft, und je mehr man den Kontakt gehalten hat, desto eher weiß man dann eben auch, was der andere gewollt hätte.
Und wenn mal die Frage einer finanziellen Unterstützung durch das Sozialamt im Raum steht, bist Du auch in der Pflicht.
Die Familie ist eben auch ein rechtliches Gebilde, deren Verpflichtungen man sich nicht entziehen kann, weil manche auch gesetzlich vorgegeben sind.
Je besser man sich versteht, desto einfacher ist es und je weniger Kontakt man miteinander hat, desto schwieriger wird es im Notfall.
Natürlich ist es legitim. Wir sind von Natur aus Individuen nicht ein Ameisenstaat.
Die Familie ist es,die unsern Zeiten Not tut,sie tut mehr Not als Kunst und Wissenschaft,als Verkehr, Handel, Aufschwung, Fortschritt oder wie alles heißt,was begehrenswert erscheint.Auf der Familie ruht die Kunst, die Wissenschaft,der menschliche Fortschritt, der Staat.
Längst ist Wasser dicker als Blut und die Familienbande besteht wenn dann nur aus Geldscheinen und ein Senior ist nicht mehr der Großvater sondern eine "finanzielle Verpflichtung", die man gern vermeiden möchte.Aber es wundert doch wirklich niemanden, wenn Starrsinn und Egoismus sowie ein vermeintlich eigener Wille die Tagesabläufe dirigieren.Es heisst, der Zweig kündet von der Wurzel, aber genau das passiert hier auch nicht mehr.Jedem das seine und mir das meisste, trifft es auch unter den Generationen sehr gut.Egal wie schlecht es diesem Familienmitlied auch geht, niemand hat es verdient, allein gelassen zu werden.Man gehe immer davon aus, das man es selbst wäre.Was würde man für sich wünschen?
Ich für Eure Antwortern.
Ich bin mir beider Seiten bewusst, wollte jedoch mal gern neutrale Meinungen zu diesem Thema hören. Wozu Ihr beigetragen habt.


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