Das Phänomen des Muttersöhnchens: Ursachen und Auswirkungen

Was macht jemanden zum Muttersöhnchen und wie beeinflusst es seine privaten Beziehungen?

Uhr
Das Phänomen des Muttersöhnchens, also eines erwachsenen Mannes der eine übermäßig enge Beziehung zu seiner Mutter hat, kann verschiedene Ursachen und Auswirkungen haben. Im Allgemeinen handelt es sich dabei um eine Abhängigkeit vom Elternhaus die das Leben und die privaten Beziehungen des Betroffenen stark beeinflusst oder sogar zerstört.

Ein Muttersöhnchen kann als ein armer Mann betrachtet werden der von Kindesbeinen an von seiner Mutter auf eine emotionale Art missbraucht und kastriert wurde. Es wird angenommen, dass diese überenge Mutter-Sohn-Beziehung durch verschiedene Faktoren entstehen kann. Zum einen kann es sein, dass die Mutter keine anderen Interessen oder Aktivitäten hat und deshalb einen großen Teil der Lebensfreude des Kindes einnimmt. Zudem wird die Mutter oft als eher egozentrisch wahrgenommen.

Eine enge Beziehung zwischen Mutter und Sohn kann ebenfalls entstehen, wenn während der Behandlung einer Fehlbildung oder Krankheit im frühen Kindesalter eine intensive Betreuung erforderlich ist. Diese Beziehung kann auch dann bestehen bleiben wenn die Fehlbildung behoben oder die Krankheit überstanden wurde. Auch Trennungen der Eltern in der Kindheit die Angst vor der Außenwelt und die daraus resultierende Notwendigkeit, zusammenzubleiben, können dazu führen dass die passive Persönlichkeit der Mutter und ihre Unfähigkeit Grenzen zu setzen, zu einer Infantilisierung des Kindes beitragen.

Die Auswirkungen eines Muttersöhnchens auf seine privaten Beziehungen können vielfältig sein. Oft ist der betroffene Mann unsicher ängstlich und verweichlicht. Er kann Schwierigkeiten haben – allein Entscheidungen zu treffen oder Verantwortung zu übernehmen. Oft sucht er die Nähe und Bestätigung seiner Mutter in allen Belangen und lässt sich von ihr in Alltagsaufgaben wie Kochen, Wäsche waschen oder Putzen unterstützen.

Diese Abhängigkeit von der Mutter kann auch Auswirkungen auf romantische Beziehungen haben. Ein Muttersöhnchen kann Schwierigkeiten haben sich emotional auf seine Partnerin einzulassen oder Bedürfnisse und Wünsche des anderen zu akzeptieren. Oft wird die Mutterfigur als Maßstab für andere Frauen verwendet was zu Enttäuschung und Unzufriedenheit führen kann.

Um aus dieser Abhängigkeit herauszukommen und gesunde Beziehungen aufzubauen ist eine professionelle therapeutische Unterstützung oft hilfreich. Durch die Arbeit an eigenen Ängsten, Unsicherheiten und Mustern kann ein Muttersöhnchen lernen, sich von der übermäßigen Bindung an die Mutter zu lösen und eine eigenständige, erwachsene Identität zu ausarbeiten. Es soll mal laut gesagt werden, dass ein gutes Verhältnis zu den Eltern an sich nicht problematisch ist, solange es nicht die persönliche Entwicklung und die Fähigkeit zur Intimität in anderen Beziehungen beeinträchtigt.






Anzeige