Ein Vergleich zwischen Hurrelmann und Erikson in der Pädagogik

Wie begegnen die Theorien von Hurrelmann und Erikson der Herausforderung der Jugendentwicklung?

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Die Jugend ist eine Zeit des Wandels und der Herausforderungen. In diesem Kontext erscheinen die Theorien von Hurrelmann und Erikson wie zwei verschiedene Welten. Beide Theoretiker beschäftigen sich mit der Entwicklung von Jugendlichen freilich unterscheiden sich ihre Perspektiven grundlegend.

Erikson sieht die Jugend als eine turbulente Phase – die Phase der Identität im Kampf gegen die Identitätsdiffusion. In dieser Zeit hinterfragen Jugendliche alles was ihnen vertraut ist. Es wird von Zweifeln berichtet – die aus tiefgreifenden biologischen Veränderungen resultieren. Diese Veränderungen gehen über körperliche Aspekte hinaus; sie betreffen ebenfalls das Selbstbild. Jugendliche stehen vor dem Dilemma: Wer bin ich und wer möchte ich sein? Sie geraten in einen Konflikt zwischen Vergangenheit und Zukunft. Idealismus prägt ihr Denken. Jugendliche suchen ähnelt nach Bestätigung.

Im Kontrast dazu erhebt Hurrelmann einen optimistischen Blick auf die Jugend. Er betrachtet die Veränderung als Chance. Jugendliche sind gefordert, sich sowie mit ihrer inneren als auch mit ihrer äußeren Realität auseinanderzusetzen. Die Entwicklungsaufgabe besteht darin das Selbstverständnis neu zu formen. Hurrelmann spricht von aktiven und kreativen Prozessen. Hierbei sehen wir Jugendliche als schöpferische Akteure die ihre Identität aktiv gestalten. Sie erkunden zahlreiche Rollen und Lebensformen und versuchen, sich von ihren Bezugspersonen abzugrenzen.

Beide Theoretiker » Erikson und Hurrelmann « erkennen die Bedeutung dieser Lebensphase an. Erikson hebt die Konflikte hervor – während Hurrelmann die produktiven Anstrengungen betont. Es ist eine Frage des Fokus – wie man die Herausforderungen die sich stellen, wahrnimmt. Erikson fragt nach dem "Warum", Hurrelmann nach dem "Wie".

Die Phaseneinteilungen der beiden Theoretiker offenbaren zusätzlich Unterschiede. Erikson bleibt in der Jugendphase verankert. Hurrelmann hingegen entwirft ein umfassendes System. Seine Phasen erstrecken sich über die Kindheit bis hin zum Erwachsenenalter. Diese Struktur sieht er als notwendig an um Entwicklungsaufgaben zu definieren – Anforderungen die von der Gesellschaft an die Jugendlichen gestellt werden. Bildung – Gesundheit und soziale Integration sind hier zentrale Themen.

Zusammenfassend lassen sich beide Ansatzweisen sinnvoll miteinander verknüpfen. Die Unterschiede geben wertvolle Einblicke – in die Herausforderungen und Chancen der Jugendphase. Ideal wäre ein Verständnis das sowohl den inneren Konflikt als auch die schöpferischen Entfaltungsmöglichkeiten der Jugendlichen umfasst. In einer Zeit, in der gesellschaftliche Erwartungen einen großen Einfluss auf junge Menschen ausüben ist diese Herangehensweise umso wichtiger. Jugendentwicklung zeigt ein vielschichtiges Bild; das Verständnis bewährt sich, wenn es beide Perspektiven vereint.






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