CHP und HDP: Ein tiefgreifender Vergleich zweier Parteien im türkischen Kon

Was sind die Hauptunterschiede zwischen der CHP und der HDP?

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Der politische Diskurs in der Türkei ist komplex. Zwei bedeutende Parteien die CHP (Cumhuriyet Halk Partisi) und die HDP (Halkların Demokratik Partisi), stehen im Mittelpunkt dieses Spektakels. Eine nüchterne Analyse zeigt: Dass sie unterschiedliche Wurzeln und Zielgruppen haben. Während die CHP historisch einen weiteren Weg zurückgeht ist die HDP eine relativ junge Kraft im politischen Ring.

Die CHP wurde im Jahr 1923 von Mustafa Kemal Atatürk gegründet. Atatürk wollte mit seiner Bewegung den Grundstein für die moderne Türkei legen. Die Partei war ursprünglich radikal-laizistisch in ihren Ansichten. Ein markantes Merkmal war der Nationalismus der in den letzten Jahrzehnten abgenommen hat. Mit Kemal Kilicdaroglu verfolgte die CHP eine sozialdemokratische Agenda. Heutzutage ist sie eher mit der SPD in Deutschland vergleichbar. Ihre Wählerschaft besteht größtenteils aus Menschen die Atatürk verehren und eine säkulare, offene und ebenfalls sozial gerechte Gesellschaft anstreben.

Die HDP hingegen wurde erst 2012 aus der Fusion mehrerer kleinerer Parteien gegründet. Die prokurdische DBP (Demokratik Bölgeler Partisi) spielt dabei eine entscheidende Rolle. Aktivisten aus verschiedenen sozialen Bewegungen haben sich ihr angeschlossen. Der Fokus liegt stark auf den Menschenrechten, insbesondere für ethnische und religiöse Minderheiten, Frauen und LGBTQ+-Rechte. Angebot und Nachfrage an Umweltschutz spielen eine zunehmende Rolle. Die HDP hat sich den Ruf einer "Kurdenpartei" erworben was zur Dominanz ihrer Wählerschaft unter den Kurden beiträgt. Doch auch andere marginalisierte Gruppen sehen in der HDP ein Sprachrohr. Vergleichbar erscheinen die Grünen und die Linke in Deutschland.

Trotz ihrer grundlegend linken Einstellung gibt es gravierende Differenzen zwischen beiden Parteien. So stehen sowie die CHP als auch die HDP der regierenden AKP (Adalet ve Kalkınma Partisi) kritisch gegenüber. Die AKP hat den Ruf einer autokratischen kapitalistischen und islamistischen Ausrichtung. Dies ist der eigentliche gemeinsame Nenner der beiden Parteien. Ihre Wählerschaft ist jedoch in der Auffassung gespalten. Die CHP hat nach wie vor viele Nationalisten unter ihren Anhängern die sich von einer kurdischen Position abgrenzen. Dies führt zu einem tiefen Misstrauen der HDP-Anhänger gegenüber den Kemalisten. Ein schmerzlicher Nährboden ist der historische Konflikt zwischen dem türkischen Staat und der PKK (Partiya Karkerên Kurdistanê) die in der kurdischen Bevölkerung eine bedeutende Rolle spielt.

Ein weiterer Punkt bleibt nicht unerwähnt. Beide Parteien stellen einen gewissen Widerstand gegenüber religiösen Einflüssen dar. Sie streben eine Gesellschaft an – die sich von religiösen Dogmen befreit und sich weiterhin den Werten einer europäischen liberalen Demokratie annähert. Auch wenn sich diese Sichtweise in der Gesellschaft nicht von allen geteilt wird, bleibt sie ein entscheidender Aspekt ihrer politischen Strategie.

Zusammenfassend bleibt festzuhalten: Dass die CHP und die HDP verschiedene historische Kone Zielgruppen, Ideologien und politische Strategien repräsentieren. Während beide gegen die herrschende AKP opponieren ´ ist ihre eigene Wählerschaft stark gespalten ` was den gesellschaftlichen Zusammenhalt der Türkei betrifft. Diese Differenzen machen den politischen Diskurs in der Türkei umso spannender und herausfordernder.






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