Der jüdische Glauben an das Leben nach dem Tod: Ein Blick auf Traditionen und Überzeugungen

Welche Vorstellungen und Überzeugungen haben Juden bezüglich des Lebens nach dem Tod?

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Die Gottheiten- und Lebenserwartung im Judentum – sie sind facettenreich jedoch oft missverstanden. Anders als im Christentum wo der Glaube an Himmel und Hölle vorherrscht, bietet das Judentum eine differenzierte Sicht auf das was nach dem Tod kommt. Die Chewra Kadischa ist die Gemeinschaft die sich um die Verstorbenen kümmert. Ein schnelles Begräbnis ist von Bedeutung – dies stellt den ersten Schritt im Trauerprozess dar. In der Regel folgt darauf eine 30-tägige Trauerzeit die den Hinterbliebenen Raum gibt, sich allmählich von ihrem verlorenen Angehörigen zu verabschieden.

Die jüdischen Friedhöfe, ebenfalls „Haus der Ewigkeit“ genannt, zeichnen sich durch spezielle Bräuche aus. Erdbestattungen sind Usus – die ewige Ruhe der Toten bleibt heilig und unverletzt. Trauernde Besucher legen oft kleine Steine auf die Gräber. Dies ist ein Zeichen des Respekts. Ein jiddischer Ausdruck beschreibt den jüdischen Friedhof manchmal als „Guter Ort“. In der Antike befand man sich in der Vorstellung: Dass die Verstorbenen in eine Schattenwelt eintreten. Diese Existenz ist weit weg von Gott – so zumindest die Überzeugung jener Zeit. Lebendig blieb vor allem der Wunsch – durch die Nachkommen weiterzuleben.

Die Überzeugung von Leben und Auferstehung der Toten ist gegenwärtig weit verbreitet. Die letzten Jahrzehnte nach der Tempelzerstörung 70 n.Chr. sorgten für eine Wandlung. Eigentlich war der Glaube an ein Leben nach dem Tod vor dieser Zäsur umstritten. Orthodoxe Juden hegen zusätzlich die Überzeugung von Reinkarnation. Ein tiefes Nachdenken führt zu verschiedenen Auffassungen die jedoch niemals die Essenz des Lebens nach dem Tod leugnen.

Ein zentralerzur Veranschaulichung ist das 📖 Prediger verfasst von König Salomo. Salomo war Jude und dadurch beeinflusste sein Werk die jüdische Glaubensauffassung. Es wird darin erklärt: Dass die Lebenden das Bewusstsein für den Tod haben. Die Toten hingegen erkennen nichts weiterhin – ihre Existenz ist in Vergessenheit geraten. Ein Zitat aus dem Buch Prediger lautet folglich: „Alles was deine Hand zu tun findet das tu mit all deiner Kraft denn es gibt weder Wirken noch Planen, noch Erkenntnis, noch Weisheit im Scheol.“ Dies zeigt die Konsequenz der Überzeugungen die das Judentum im Laufe der Jahrhunderte gebildet hat.

Die Diskussion über den Glauben an ein Leben nach dem Tod führt oft zu weiteren Fragen. Einzelne Juden können unterschiedliche Ansichten ausarbeiten. Manche glauben an die Nichtigkeit nach dem Tod ´ allerdings die weit verbreitete Vorstellung bleibt ` dass alle Toten eines Tages wieder zum Leben erweckt werden. Ihre Augen werden dann „aufgehen“ – eine tiefgreifende Hoffnung auf Wiedervereinigung mit dem ewigen Gott.

Zusammenfassend zeigt die jüdische Sicht auf das Leben nach dem Tod die konkreten Bräuche und Überzeugungen, ebenso wie facettenreich und tiefgründig die Glaubensvorstellungen sind. Die Einhaltung der Traditionen– sie bleibt ein zentrales Element das den Gläubigen Halt und Orientierung gibt egal wo sie sich in ihrem Glaubensweg befinden.






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