Fragestellung: Welche logopädischen Übungen helfen effektiv bei Sigmatismus bei Kindern?

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Sigmatismus kann für viele Kinder eine Herausforderung darstellen. Viele Eltern fragen sich: Was tun gegen das Zungenlispeln? Der Diskurs über die richtige Förderung ist weit verbreitet. Vor allem ´ wenn es sich um Kinder handelt ` die erst vier Jahre alt sind. Einige Experten sind der Meinung, dass logopädische Übungen notwendig sind. Die Realität sieht jedoch anders aus – zumindest bis zu einem gewissen Grad.

Ein häufig geäußertes Argument besagt, dass die Zischlaute – insbesondere das /s/ und /sch/ – sich am spätesten ausarbeiten. Das ist in vielen Fällen tatsächlich so und die Entwicklung verläuft oft individuell. Eine gängige Faustregel unter Logopäden besagt: Dass das Lautinventar bis zum Schuleintritt vollständig sein sollte. Dagegen ist diese Einschätzung nicht unumstritten. Eine umfangreiche Studie aus Kansas hat gezeigt, dass Zischlaute oftmals zwischen dem sechsten und achten Lebensjahr gut "reparierbar" sind. Diese Erkenntnis gibt Hoffnung, nicht nur dem Kind, allerdings ebenfalls den Eltern – schließlich ist der Zeitpunkt der Behandlung entscheidend.

Es ist bemerkenswert: Dass bei vielen Kindern die Zischlaute bis zum Schulbeginn noch nicht korrekt ausgesprochen werden. In einem praktischen Beispiel zählt ein Vater zu seinen Söhnen in der Klasse – etwa die Hälfte also um die 18 Kinder verwendete keine korrekten Zischlaute. Nach drei weiteren Jahren war die Zahl auf nur drei gesunken. Das weckt einige Überlegungen. Warum sollte man also in den frühen Jahren überstürzt eingreifen?

So paradox es auch klingen mag – einige Logopäden die mit älteren Patienten arbeiten, berichten von einer hohen Erfolgsrate. Hier zeigt sich – dass der Fortschritt nicht nur an das Alter gebunden ist. Zu beachten ist jedoch; dass eine myofunktionelle Störung gegebenenfalls eine frühzeitige Intervention erfordert. In solchen Fällen kann eine rechtzeitige Behandlung entscheidend sein.

Wenn es darum geht, logopädische Übungen durchzuführen, gibt es tatsächlich kreative Ansätze die helfen sollen. Um die Kontrolle über das Zungenverhalten zu trainieren können Pusteübungen mit einem Strohhalm oder das Spielen mit Watte nützlich sein. Diese Aktivitäten fördern nicht nur den Tongenerator, einschließlich die allgemeine Mundmotorik. Zudem wird empfohlen, den Gesamttonus des Körpers zu stärken – Frühschwimmen oder das Besuchen einer Turngruppe können hier wahre Wunder bewirken. Ein starker Körper unterstützt die Fähigkeiten im Mundbereich und hilft, Fortschritte zu erzielen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Es ist erstrebenswert in die Bewegungsförderung des Kindes zu investieren und in den frühen Jahren nicht übermäßig zu drängen. Wichtig ist Geduld – schließlich gibt es viele Wege zur Verbesserung. Die Übungen sind zwar hilfsbereit, dies aber nicht unbedingt zu einem frühen Zeitpunkt. Das Wissen um die natürlichen Entwicklungsphasen hilft den Druck zu reduzieren.






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