Kann der menschliche Körper innerlich verwesen?

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Wie entsteht dieser verwesungsähnliche Prozess im lebenden Körper? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir die Phänomene "Verwesung" und "Nekrose" genauer betrachten. Verwesung ist in der Regel ein Prozess der mit dem Tod des Körpers verbunden ist. Bei lebenden Menschen hingegen sehen wir oft das Phänomen der Nekrose. Dadurch kommt es zum Gewebetod. Oftmals sind extreme Verletzungen – Infektionen oder Nervenschäden verantwortlich. Durch solche Faktoren kann Gewebe absterben und – in gewisser Weise – beginnen zu verwesen, sogar während das Individuum noch lebt.

Wenn wir den Körper als ein sensitives System betrachten, merkt man schnell – das Gewebe ist nicht immun gegen die äußeren Einflüsse oder inneren Krankheiten. Schimmelbefall ist in diesem Konein interessanter Gedanke. Dies ist meist auf Pilzinfektionen zurückzuführen die den menschlichen Körper befallen können. Während Schimmel also nicht wirklich auf das menschliche Innere zutrifft, wirkt der Begriff der Verwesung hier sehr passend und treffend. Der eigentliche Verwesungsprozess ist jedoch in der Regel untrennbar mit dem Tod des Individuums verbunden.

Dennoch: Ein Eitergeschwür kann innere Wunden schaffen. Diese Wunden bringen unangenehme Gerüche mit sich – die Ursachen dafür sind Bakterien die in den toten Geweben gedeihen. In Ländern in denen die Gesundheitsversorgung eingeschränkt ist kommen solche Fälle häufig vor. Ein rasches Eingreifen ist hier notwendig. Die betroffenen Körperteile müssen zügig operativ entfernt werden. Verweilst man zu lange mit einer instabilen Gesundheit können so schwere Infektionen zum Tod führen.

Es gibt Fälle in denen Menschen nach einer schweren Verletzung tatsächlich verwesungsähnliche Prozesse im Körper erleiden. Das Gewebe beginnt ´ analog zur Verwesung nach dem Tod ` zu zerfallen. Besonders bei schweren Infektionen ist dies zu beobachten. So kann das innere Gewebe durch toxisches Material ´ das in den Körper eindringt ` vergiftet werden. Ein Beispiel ist ein reißender Darm der zu einer lebensbedrohlichen Situation führen kann. Doch erleben wir diesen inneren Verfall nicht konkret als verwesend.

Ein Aspekt den viele Menschen nicht wissen ist, dass der menschliche Körper sehr resilient ist. Nekrose kann zwar auftreten – allerdings nicht jeder Krebstod bedeutet das sofortige Ende. Die Vorboten einer inneren Dekompensation sind oft schleichend. Der Körper kommuniziert über Symptome doch manchmal ignorieren wir diese Warnsignale. Die Erkenntnis, dass ebenfalls lebendes Gewebe einen „Verwesungsprozess“ durchlaufen kann ist bedauerlicherweise nicht immer gegeben.

Zusammengefasst handelt es sich um komplexe Prozesse die oft übersehen werden. Man könnte sagen – während wir lebendig sind, können wir innerlich zwar nicht verwesen wie ein toter Körper jedoch die Zersetzung von Gewebe unter bestimmten Bedingungen ist eine traurige Realität. Es spiegelt unsere Verletzlichkeit vor Infektionen Verletzungen und Krankheiten wider. Diese Prozesse sind ein wichtiger Hinweis darauf, ebenso wie wichtig medizinische Versorgung und Hygiene im Leben des Menschen sind.






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