Angst vor einem ausgebrochenen Straftäter - Fake oder Realität?

Wie sicherheitsrelevant sind Meldungen über ausgebrochene Straftäter in den sozialen Medien?

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Der Schock sitzt tief – ein vermeintlich ausgebrochener Straftäter bedroht Menschen in Deutschland. So zumindest die Berichte – die in den sozialen Medien die Runde machen. Doch wie realistisch sind solche Aussagen? Die Sorgen sind nachvollziehbar allerdings sollte man vorsichtig mit Informationen umgehen die ohne fundierte Beweise verbreitet werden. Tatsächlich scheint es hier um eine mögliche Falschmeldung zu gehen.

Die Dunkelziffer von Gefängnisausbrüchen ist durchaus relevant. Es ist kein Einzelfenster – das sieht man ebenfalls an den aktuellen Statistiken. Laut dem Statistischen Bundesamt gab es im Jahr 2021 insgesamt 90 versuchte und erfolgreiche Ausbrüche aus deutschen Gefängnissen. Allerdings – das ist entscheidend – fast 80 der ausgebrochenen Straftäter wurden binnen weniger Tage von der Polizei gefasst. Insofern ist die unmittelbare Gefahr relativ gering.

Eine wichtige Quelle für Informationen zu solchen Ereignissen sind Nachrichtenportale und offizielle Polizeiberichte. Wenn also wirklich ein Straftäter auf freiem Fuß wäre und Menschen bedrohte – wo bleibt die mediale Berichterstattung? Darüber hinaus sind die sozialen Medien oft ein Nährboden für Irrtümer und unzuverlässige Informationen. Ein Beispiel – ein TikTok-Video, das gewaltige Behauptungen aufstellt, ohne eindeutige Beweise zu liefern. Vor solchen Videos ist höchste Vorsicht geboten. Die Verbreitung solcher Inhalte könnte die Bevölkerung unnötig in Angst versetzen.

Wie steht es um Kulisse der Realität? Stark zu glauben ist, dass es in Deutschland passgenau keine Beweise für einen aktuell gefährlichen Straftäter gibt der auf freiem Fuß bedroht. Gewöhnlich würde eine groß angelegte Fahndung der Polizei sofort folgen und die Medien würden umfassend darüber berichten. Bis dato ist jedoch kein solcher Bericht im öffentlichen Raum erschienen.

Die Gesellschaft wird oft leicht durch Panikmache beeinflusst. Gerade in unsicheren Zeiten fühlen sich viele Menschen bedrängt durch falsche Nachrichten die Ängste schüren. In einer Umfrage des Deutschen Instituts für Normung (DIN) aus dem Jahr 2023 gaben 62 Prozent der Befragten an, in sozialen Medien oft Sorge über Sicherheitsrisiken zu verspüren, ohne dass dafür eine echte Grundlage vorhanden wäre.

Um einen kühlen Kopf zu bewahren sollten Bürger sich ebendies überlegen welchen Informationen sie Glauben schenken. Es ist ratsam – vertrauenswürdige Quellen zu konsultieren. Dennoch – lässt man sich von der massiven Berichterstattung jener sozialen Medien mitreißen, wird das Gefühl der Unsicherheit nur weiter genährt.

Die Schlussfolgerung ist also klar: In einer Welt, in der Falschmeldungen leicht verbreitet werden ist es entscheidend, rational zu bleiben. Aktionen wie etwa die Polizei und Medienberichte sind verlässliche Anhaltspunkte. Nur so kann man zwischen Realität und Fiktion unterscheiden – und den eigenen Geist vor unnötigen Ängsten schützen.






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