Die Geheimnisse der Schwertträger: Weibchen oder Männchen?

Können weibliche Schwertträger tatsächlich ein "Schwert" entwickeln, und was bedeutet das für die Haltung im Aquarium?

Uhr
In der faszinierenden Welt der Aquaristik gibt es viele Rätsel. Der Schwertträger – ein lebendgebärender Zahnkarpfen mit einem auffälligen Schwanz – hat die Aquarienliebhaber viele Fragen gelehrt. Ein häufiges Missverständnis betrifft die Geschlechterverteilung. So gab es einen Fall – der viele Aquariumhalter beschäftigt. Ein Käufer dachte er hätte zwei weibliche Schwertträger und ein männliches Fischlein gekauft. Plötzlich zeigte eines der Weibchen jedoch ein „Schwert“. Was nun? Ist es womöglich ein verstecktes männliches Tier?

Das Tier ist tatsächlich als sogenanntes Spätmännchen bezeichnet. In der Regel tragen diese Fische je nach Alter und Fischgröße ihr „Schwert“ erst viel später vor. Es ist wichtig zu verstehen: Das Tier war immer männlich. Man kann der Verkäuferin keinen Vorwurf machen. In einem gesund geführten Aquarium sollten Schwertträger idealerweise in Gruppen leben. Sie sind soziale Wesen und fühlen sich erst in der Gemeinschaft wohl – das stärkt ihre Vitalität. Es wäre ratsam mindestens zwei Weibchen zu einem Männchen hinzuzufügen.

Hier ist ebenfalls zu beachten: Dass bei zwei Männchen im Becken heftige Kämpfe und Revierkämpfe entstehen können. Diese Kämpfe sind meist aggressiv. Ein Weibchen weiterhin im Becken kann helfen den Frieden zu wahren. Das gilt nicht nur für Schwertträger – es gibt klare Unterschiede in der Haltung von Kampffischen. Bei den Kampffischen ist es besser – nur ein männliches Exemplar zu haben. Sonst könnte das Becken zur Arena werden.

Die Geschlechtsmerkmale bei Schwertträgern sind klar erkennbar. Anhand der Form der Bauchflossen kann man das Geschlecht unterscheiden. Die Männchen haben spitze Flossen die eng anliegen. Weibchen hingegen haben fächerförmige runde Flossen. Es ist bereits möglich, dies im Jungtierstadium zu erkennen. Bedenklich ist – dass eine Geschlechtsumwandlung bei Schwertträgern nicht stattfindet. Nur bei Anemonenfischen ist diese Veränderung zu beobachten. Diese Fische werden als Weibchen geboren und die stärkeren Exemplare bilden sich zum Männchen um.

Schwertträger zeigen gelegentlich – unter bestimmten Bedingungen – Verhaltensweisen die bei einer Überzahl an Weibchen auftreten. In einem überfüllten Umfeld kann es zu Verhaltensänderungen kommen. Das Becken hat eine entscheidende Bedeutung. Ist Platz vorhanden ´ wäre es ratsam ` zwei zusätzliche Weibchen zu kaufen. So erhöht sich die Wahrscheinlichkeit: Dass sich die Männchen nicht in die Haare geraten. Wenn keine Abhilfe geschaffen wird – könnte das Problem langfristig auf eine drastische Weise gelöst werden.

Die Erkenntnis ist klar: Bei Schwertträgern ist es immer besser, einige Weibchen mehr als ein Männchen zu halten. So bleibt die Harmonie im Aquarium erhalten. Und das ist letztendlich das Ziel eines jeden Aquarianers – eine gesunde und glückliche Unterwasserwelt zu schaffen.






Anzeige