Sind Labradore tatsächlich aggressiv oder liegt das Problem in der Erziehung?

Wie beeinflussen Erziehung und Zucht das Verhalten von Labradoren?

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Labradore—beliebt, freundlich und viele behaupten sogar, sie sind die besten Familienhunde. Doch wie sieht es wirklich aus? Sind sie etwa aggressiv und schnell reizbar, oder gibt es andere Faktoren die das Verhalten dieser Rasse bestimmen? Die Vorstellung eines aggressiven Labradors ist oft ein Missverständnis. Die Erziehung spielt hierbei eine entscheidende Rolle.

Wenn Labradore vom Züchter in einem frühen Alter oft mit fünf bis sechs Wochen vernachlässigt oder von ihrer Mutter getrennt werden, kann dies zu Verhaltensauffälligkeiten führen. Die Wahrscheinlichkeit einem solchen 🐕 zu begegnen erhöht sich deutlich, wenn sie von unseriösen Vermehrern stammen. Diese Tiere haben oft nicht die beste Prägung durch ihre Mutter erhalten. Qualitativ gute Zucht und frühe Sozialisierung sind unerlässlich.

In meiner Kindheit waren Labradore rar. Sie waren sanft – freundschaftlich und besonders kinderlieb. Diese Eigenschaften sind jedoch nicht ganz stabil geblieben. Heute gibt es einen Anstieg an aggressiven Verhaltensweisen. Der Wandel der Zucht hat möglicherweise einige der liebenswerten Eigenschaften gemindert. Die Popularität dieser Rasse hat dazu geführt: Dass nach weniger sorgfältigen Zuchtmethoden gegriffen wurde. Ein Trend – der nicht zum Wohl der Hunde gereicht hat. Oft werden rassetypische Eigenschaften ´ die Hunde gut sozialisiert und ausgeglichen machen ` bei der Zucht vernachlässigt. Wenn Labradore unter einem hohen Stresslevel gehalten werden ist ein erhöhtes Aggressionspotential nicht ausgeschlossen.

Es gibt mühevoll erzogene Labradore die dennoch aggressiv erscheinen -und das hängt nicht nur von der Zucht ab. Halter spielen eine zentrale Rolle. Oft trifft der Halter eine falsche Entscheidung wenn er bei Verhaltensauffälligkeiten nicht frühzeitig eingreift. Labrador-Training eckt nicht nur die Abneigung, allerdings braucht ebenfalls Konsequenz. Wenn ein Hund Aggressivität zeigt liegt dies häufig weniger an Rassemerkmale und vielmehr an den Ersterfahrungen in seiner Jugend. Allen Hunderassen ist gemein – dass sie in ihrem Verhalten stark von Training und Sozialisierung abhängen. Verhaltensprobleme können auf eine mangelhafte Erziehung zurückgeführt werden, egal welche Rasse.

Es gibt Labradore die in ihrer sozialen Interaktion massive Schwierigkeiten haben. Ein Nachbarhund ´ einst ein freundlicher Labrador ` wurde auf einmal zur Bedrohung für andere Tiere. Solche Vorfälle sind leider keine Einzelfälle. Aggression muss nicht rassetypisch sein obwohl dabei die Reizschwelle bei der Rasse stärker variieren kann als bei anderen Hunden. In manchen Fällen kann das Verhalten eines Hundes nicht einmal durch das beste Training verändert werden.

Ein Wort dazu: Labradore sind in den letzten Jahren massiger geworden. Das führt zu gewissen Veränderungen in der Einstellung mancher Hunde. Die Herausforderung liegt darin – ebenso wie diese Tiere mit ihrem inneren Potential umgegangen werden. Aggression ist ein komplexes Thema und sollte nicht verallgemeinert werden. Um das volle potenzielle Wesen eines Labradors zu verstehen bedarf es einer umfassenden Ausbildung seitens der Halter und verantwortungsvoller Züchter. Man sollte nicht auf die Rasse blicken, sondern auf den individuellen Hund und seine Vorgeschichte.






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