Der Mensch als Natur- oder Kulturwesen: Eine philosophische Auseinandersetzung

Ist der Mensch primär ein Produkt seiner biologischen Natur oder seiner kulturellen Umwelt?

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Die Diskussion um die Natur des Menschen hat Philosophen, Wissenschaftler und Denker seit Jahrhunderten beschäftigt. Ist der Mensch ein reines Naturwesen oder vielmehr ein Kulturwesen? Diese Fragen stoßen oft auf Widerstand und verursachen spannenden Diskussionen. Der Mensch wird als Produkt seiner Umwelt wahrgenommen. Dennoch ist er nicht allein von biologischen Determinismen geprägt. Gewiss – er wird als Kind der Evolution geboren. Doch um zu überleben – das ist unumstritten – braucht er die Kultur. Die Natur hat ihm keine perfekten Überlebensfähigkeiten gegeben.

Der Mensch hat Werkzeuge entwickelt. Das hat er aus der Not heraus getan. Er benötigte die Mittel um seine Umwelt zu gestalten und zu überleben. Zusammenleben mit anderen wurde zur Grundvoraussetzung. Von tiefen sozialen Bindungen abgesehen sind menschliche Handlungen nicht isoliert. Sämtliche Handlungen unterliegen sozialen Bedingungen. Diese gesellschaftlichen Faktoren formen ebenfalls das Bewusstsein eines Individuums. Es ist also schwer zu argumentieren – dass der Mensch lediglich einem biologischen Determinismus unterliegt.

Es ist wichtig zwischen Natur und Kultur zu unterscheiden freilich mit einem Fokus auf die Wechselbeziehung. Der Philosoph und Anthropologe Claude Lévi-Strauss hat diesen Aspekt untersucht. Er argumentierte – dass Menschen zwar natürlichen Ursprungs sind. Doch sie schaffen Bedeutungen und Werte die kulturell geprägt sind. Der Mensch hat das Potenzial zur Reflexion. Biologische Triebe werden durch kulturelle Praktiken kanalisiert. Diese Dynamik ist nicht neu. Schon in der Antike erkannte man diese Beziehung. Ein Beispiel ist Aristoteles – der die Fähigkeiten des Menschen zur Gemeinschaftsbildung hervorgehob.

Dabei stellt sich die Frage: Ab wann definiert sich Kultur? Ist ein Menschenaffe der einen Stock benutzt um einen Feind zu bekämpfen, schon kulturell? Diese Überlegungen erfordern Differenzierung und neue Perspektiven. Weil auch Tiere Werkzeuge benutzen, könnte man argumentieren, dass solche Fähigkeiten nicht ausschließlich auf den Menschen beschränkt sind. Die Krähe ´ die mit einem Stöckchen Larven aus dem Baum pickt ` zeigt dies eindrucksvoll.

Kulturelle Fähigkeiten sind weiterhin als nur Werkzeugbau. Sie eröffnen Dimensionen. Sprache – Kunst und Religion sind Bestandteile der menschlichen Kultur. Sie sind Ausdruck des menschlichen Geistes und der Erfahrungen. Philosophie lässt sich auch nicht losgelöst betrachten. Der Dualismus spiegelt die Trennung von Natur und Kultur wider. Der Monismus versucht – beide Facetten zu verbinden.

Auf der einen Seite kann der Mensch also als Naturwesen betrachtet werden. Auf der anderen Seite ist er ein auf die Natur aufgesetztes Kulturwesen. Die Trennung zwischen Natur und Kultur ist nicht immer klar. Doch beide Aspekte sind essenziell. Der Mensch steht in Wechselwirkung zu seiner Umwelt. Das ist eine grundlegende Annahme der modernen Wissenschaften.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Dass die Frage nach der Natur des Menschen nicht leicht zu beantworten ist. Es ist eine komplexe Diskussion. Diese Dualität von Natur und Kultur erfordert eine umfassende Betrachtung. Der Mensch ist beides: ein Kind der Natur und ein Produkt kultureller Evolution. Seine Identität formt sich aus beiden Dimensionen und bleibt untrennbar damit verbunden. Diskurse über den Menschen werden auch in Zukunft bestehen bleiben. Sie laden zur Reflexion über unser Wesen als Gesellschaft ein.






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