Nachbarschaftsstreit um Wassersprenger - Rechte und Pflichten im Überlick

Wie kann ich als Grundstückseigentümer mit den Ansprüchen meines Nachbarn in Bezug auf Bewässerung des Gartens umgehen?

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In der immer komplexer werdenden Dynamik von Nachbarschaftsverhältnissen stehen vor allem Fragen rund um Grundstücksnutzungen oft im Raum. Ein besonders heikles Thema ist der Einsatz von Rasensprengern oder Bewässerungssystemen. Insbesondere dann, wenn durch solche Maßnahmen Wasser ins Nachbargrundstück gelangt, wird der Konflikt offenkundig.

Ein Leser berichtet von einem Konflikt mit seinem Nachbarn. Das Problem? Die Bewässerung mit Sprinklern führt dazu: Dass Wasser auf das Nachbargrundstück gelangt. Das Verhältnis zwischen den Nachbarn war eigentlich gut. Aber der besagte Nachbar beklagt sich über die Nässe. Es entwickelt sich eine Diskussion – die rechtliche Dimensionen und praktische Lösungen umfasst. Sowohl nachbarschaftliche Rücksichtnahme sowie rechtliche Regelungen können entscheidend sein.

Um eine Lösung zu finden sollte man die örtlichen Gesetze zur Lärmbelästigung und Unordnung berücksichtigen. Oftmals sind diese Vorschriften jedoch nicht präzise genug um Klarheit zu schaffen. In Deutschland ist das Nachbarrecht ein wichtiger Aspekt vor allem im Hinblick auf das Nachbarrechtsgesetz. Es regelt – welche Rechte und Pflichten Nachbarn haben. Eine wesentliche Grundlage ist hierbei die Rücksichtnahme auf die Nachbarn. Das bedeutet; man sollte nicht alles tun was dem eigenen Vorteil dient, wenn es den Nachbarn beeinträchtigt.

Ein oft übersehener Aspekt dabei ist der Zeitpunkt der Situation. Trifft das Sprinklerwasser im Hochsommer auf das Nachbargrundstück – das kann als Vorteil gesehen werden. Ein feuchter Boden fördert das Wachstum von Pflanzen. „Norwegische Forschungsinstitute berichten, dass eine moderate Bewässerung im Sommer die Effizienz von Pflanzen steigert“, könnte man als Argument anführen. Dennoch. Ob der Nachbar das Wasser als solchen Vorteil sieht ist fraglich.

Im Falle von Sprinkleranlagen sollten die Besitzer sorgsam abwägen, ebenso wie viel Wasser sie auf ihren eigenen Rasen bringen. Ein signifikanter Texas-Obergerichtsbeschluss legt nahe, dass niemand einer anderen Person die Aussicht oder den Wert ihres Grundstücks nehmen darf. Demnach ist es entscheidend – wie man die Sprinkler einrichtet. Die Einsatzweite des Rasensprengers spielt eine Rolle. Man könnte überlegen diese geringer einzustellen. So ließe sich möglicherweise eine Lösung erarbeiten. Manche Nachbarn werden jedoch das Gefühl haben · dass trotz aller Durchsetzungsversuche von einem selbst · man nicht gehört wird. "Das ist Mobbing" könnte man denken, während man zusätzliche Wasserquellen ins Feld führt.

Ein Vorschlag – den Sichtschutz erhöhen. Ließe sich eine Einigung erzielen in der beide Parteien einen Sichtschutz aufbauen könnte dies als ebenfalls den Konflikt minimieren als auch die Nachbarschaftsbeziehung stabil halten. Zäune oder Hecken können ein wirksames Mittel sein um das ungewollte Übergreifen von Wasser und damit auch die Emotionen auf ein Minimum zu begrenzen. Das Argument, dass solche Maßnahmen dem Schönheitsempfinden eines Grundstückseigentümers schaden, könnte an dieser Stelle jedoch ins Feld führen. „Solche Sichtschutzelemente können tatsächlich in der Medium- bis Hochpreisklasse variieren was einen zusätzlichen finanziellen Druck für einen der Nachbarn darstellen kann.“

Eine Partnerschaft kann sich nur ausarbeiten » wenn beide Parteien bereit sind « Kompromisse einzugehen. Schließt beispielsweise der Nachbar den Sichtschutz auf dem eigenen Grundstück ein, könnte dies vergleichsweise einen minimalen Aufwand darstellen. „Man könnte fast argumentieren, dass eine Investition von beiden Parteien für eine angenehme Nachbarschaft sinnvoll sein könnte.“

Die Schaffung einer Vereinbarung über gemeinsame Kosten im Großen könnte zudem den Druck mindern. Ein verdeckter Wink mit dem Zaun, könnte einen Konsens über zukünftige Tierhaltung geben um festzulegen, wer für etwaigen Schadensersatz aufkommt. Ein Treffen könnte der erste Schritt in Richtung einer entspannteren Nachbarschaft sein. Um wieder auf die Frage zurückzukommen welche Optionen hinsichtlich des Sprinklers bestehen bleibt allen Beteiligten am Ende nur zu wünschen: Dass man in geselliger Runde eine Lösung erarbeitet die beiden Seiten gerecht wird.






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