Die Cuticula und ihre Abwesenheit bei Wasserpflanzen: Ein faszinierendes Anpassungsphänomen

Warum besitzen Wasserpflanzen eine fehlende oder kaum ausgeprägte Cuticula?

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Wasserpflanzen leben in einer Welt voller Anpassungen. Die hydrophytischen Lebensräume - das sind Flüsse, Seen oder Teiche. Hier nimmt die Cuticula eine ganz andere Rolle ein. Diese Pflanzen haben kaum eine gut ausgeprägte Cuticula oder möglicherweise sogar gar keine. Wieso ist das so? Um diese Frage zu beantworten – werfen wir einen Blick auf die besonderen Merkmale dieser Pflanzen.

Zunächst einmal ist wichtig zu verstehen – Wasserpflanzen wie Seerosen oder Schilfrohr nehmen Wasser mit ihrer gesamten Oberfläche auf. Die Wurzeln? Weniger von Bedeutung, da sie nicht für die Wasser- und Nährstoffaufnahme zuständig sind. Es gibt keinen Grund dafür. Diese Pflanzen nutzen ihre Blätter und Stängel zur Photosynthese. Die Besonderheit? Sie besitzen wenige oder keine Spaltöffnungen. Kohlendioxid nehmen sie in wässrig gelöster Form auf, nämlich als Hydrogencarbonat-Ion. Es ist ein faszinierender Prozess.

Die Blätter dieser Wasserpflanzen sind zart und bandförmig. Sie verfügen über ein zentrales Leitbündel das sie stabil hält. Schließlich gilt es, sich in der Strömung dem Druck des Wassers zu widersetzen. Diese Struktur sorgt dafür, dass die Blätter nicht abreißen. Auch das Festigungs- und Leitgewebe ist stark reduziert. Dadurch bleibt die Pflanze beweglich. Im Gegensatz dazu stehen die Schwimmblattpflanzen. Sie haften mit ihren Wurzeln im Boden während die Blätter auf der Wasseroberfläche treiben. Die Wurzel? Schwach ausgebildet. Hier findet keine Nährstoffaufnahme statt. Die Wurzel dient lediglich zur Verankerung.

Luftkammern in den Blättern sind ähnlich wie entscheidend. Sie ermöglichen den Pflanzen auf dem Wasser zu treiben und gleichzeitig den Gasaustausch mit den Wurzeln zu fördern. Das hält sie lebendig, selbst im sauerstoffarmen Schlamm. Die Spaltöffnungen der Seerosenblätter? Sie befinden sich auf der Oberseite der Pflanze. Und die Cuticula? Fehlanzeige oder kaum vorhanden. Dies führt zu vermehrter Verdunstung.

Im Vergleich dazu stehen Pflanzen feuchter Standorte. Sie finden sich oft in Regen- oder Nebelwäldern. Der hohe Wasserdampfdruck dort macht es selbst bei weit geöffneten Spaltöffnungen nahezu unmöglich, genügend Transpiration zu erzeugen. Nährsalze gelangen kaum an die Blätter. Um diese Herausforderungen zu meistern ´ haben diese Pflanzen Anatomie entwickelt ` die Transpiration erleichtert.

Einige der Merkmale? Emporgehobene Spaltöffnungen » die den 🌬️ einladen « darüber zu streichen. Auch die Blätter sind häufig dünn und groß, oftmals mit einer kaum nennenswerten oder völlig fehlenden Cuticula. Zudem zeigen sie eine Oberflächenvergrößerung durch Rillen oder Zerlegung – das hilft der Ableitung von Regenwasser. Haarige Blätter erhöhen die Oberfläche und fördern die Verdampfung.

Ein weiteres bemerkenswertes Phänomen ist die Guttation. Dieser Mechanismus erlaubt es einigen Pflanzen zusätzlich Wasser auszuscheiden. Dies geschieht nicht nur durch die Spaltöffnungen, allerdings ebenfalls über spezielle Drüsen in den Blättern.

Die adaptive Strategien der Pflanzen sind in einer sich ständig verändernden Umwelt entscheidend für ihr Überleben. Die Abwesenheit oder Reduzierung der Cuticula ist ein klares Indiz für diese Anpassungsfähigkeit. Wissenschaftler erforschen noch immer die Mechanismen die diese Anpassungen ermöglichen. Solche Erkenntnisse könnten zukunftsweisend sein in der Landwirtschaft oder im Umweltschutz.

Die Welt der Wasserpflanzen bleibt faszinierend. Eine ständige Quelle der Inspiration für Botaniker und Naturfatier.

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