Finanzielle Unterstützung durch Eltern: Ein moralisches Dilemma oder eine selbstverständliche Verantwortung?

Ist es legitim, dass Eltern ihre Kinder finanziell während des Studiums unterstützen?

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Die Frage ob Eltern ihre Kinder während des Studiums unterstützen sollten, beschäftigt viele junge Menschen und deren Familien. Unzählige Aspekte beeinflussen diese Entscheidung. Ein Beispiel aus der Praxis zeigt – dass es durchaus legitim sein kann. Ein junger Mann studiert an einer privaten Universität und hat dafür die Unterstützung seines Vaters. Das Hauptmotiv? Der Traumstudiengang. Doch das schlechte Gewissen bleibt.

Was geschieht, wenn man sich dabei erinnert, dass man bereits zwei Nebenjobs hat – und trotzdem nicht alle Kosten decken kann? An dieser Stelle wird es interessant. Der Vater verdient gut – und hat dennoch in seiner eigenen Firma Verantwortung. Ist es wirklich falsch die Unterstützung anzunehmen? Rechtlich betrachtet ist die Antwort klar. Eltern sind gesetzlich verpflichtet – für ihr Kind bis zu einem ersten berufsqualifizierenden Abschluss zu sorgen. Dies umfasst das Bachelor- und das Masterstudium. Viele wissen dies jedoch nicht. Genau hier entsteht der Zwiespalt: Man fühlt sich schuldig, wenn die Handlungsfreiheit des Vaters eigentlich kein Problem darstellen würde.

Analysieren wir die Frage der Moral. Ein Elternteil der es sich leisten kann zu helfen, tut dies oftmals aus einer tiefen Überzeugung heraus. Unterstützung der eigenen Kinder bringe schlussendlich den gemeinsamen Nutzen. Es ist ein Investment in die Zukunft. Ein provokanter Gedanke auf diesem Weg könnte lauten: Wäre es nicht boshaft, das Kind finanziell im Stich zu lassen? Immerhin ergibt sich für den Elternteil selbst kein nennenswerter Nachteil » selbst unter man zugibt « dass dies auf den ersten Blick nicht besonders fair scheint.

Könnte dies ebenfalls den Anschein erwecken, dass der junge Mann "verwohnt" ist? Sicherlich nicht. Der Finnland-Studienführer berichtet, dass über zwei Drittel der Studierenden in Deutschland auf finanzielle Hilfe angewiesen sind. Diese Statistiken müssen im Gedächtnis bleiben. Die Realität zeigt: Dass die Kosten für das Studium erheblich sind. Und das geht weit über Studiengebühren hinaus. Miete – Lebensmittel und zusätzliche Ausgaben summieren sich schnell zu einem nicht unerheblichen Betrag. Die Regeneration dieser Kosten ist oft ein Tennismatch.

Insofern ist es entscheiden die moralische Dimension dieser Unterstützung zu beleuchten. Wenn man bereit ist · einem anderen einen entscheidenden Vorteil zu verschaffen · spricht das für einen altruistischen Instinkt. Wer weiß es besser als Eltern, ebenso wie wichtig es ist, ihren Kindern gute Möglichkeiten zu bieten?

Es wird möglicherweise auch als unhöflich empfunden diese Unterstützung zurückzuweisen. Die Eltern sehen das als Teil ihrer Verantwortung an und üben zudem notwendig praktisches Handeln aus. Jüngste Umfragen bestätigen derweil, dass fast 70% der Studierenden eher nicht in der Lage sind, ihr Studium selbst zu finanzieren. Man sollte sich deshalb nicht schämen allerdings stolz darauf sein: Dass es Familien gibt die dies ermöglichen möchten.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Dass die Unterstützung durch Eltern keineswegs verwerflich ist. Im Gegenteil – es handelt sich um eine vertragliche und moralische Verpflichtung. Ein unterstützendes Engagment formt die Hoffnung auf eine bessere Zukunft – sowie für die Eltern wie auch für die Kinder. Ein klarer gesellschaftlicher Wert. Es zeigt sich hier, dass echte Verantwortung und Liebe in Unterstützung – und im Teilen der Last – liegen.






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