Der Dresscode der Bundeswehr: Wie, wann und wo Soldaten ihre Uniform tragen dürfen

Unter welchen Umständen müssen Soldaten der Bundeswehr ihre Uniform tragen, und wann ist es ihnen erlaubt, diese nicht zu tragen?

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Die Regelungen zur Uniformtragepflicht in der Bundeswehr sind vielfältig und oft verwirrend. Der Alltag eines Soldaten bringt einige Ansprüche mit sich die klare Vorgaben für den Dresscode erfordern. Ein ehemaliger Stabsunteroffizier der Luftwaffe erklärt die wichtigsten Punkte in diesem Zusammenhang.

Gemäß den Vorschriften tragen Soldaten ihre Uniform vor allem während der Dienstzeiten. Sie werden ähnlich wie dazu angehalten die Uniform bei dienstlichen Anlässen oder auf Befehl zu tragen. So ergeben sich klare Vorgaben für den Dienst und die damit verbundenen Anlässe. Mit der Heimfahrt nach dem Dienst gibt es jedoch Ausnahmen. Hier wird es weniger strikt. Nach Dienstschluss, so heißt es, dürfen Soldaten ihre Uniform ablegen und in zivilen Kleidern nach Hause fahren. Es liegt jedoch im Ermessen des Soldaten ob er die Uniform für die Heimfahrt trägt. In der Öffentlichkeit ist eine Vorbildfunktion gefordert – besonders beim Genuss von alkoholischen Getränken wird ein angemessenes Verhalten erwartet.

Ein weiterer Punkt der oft für Verwirrung sorgt betrifft die Privatkleidung. Soldaten können die Uniform im privaten Bereich tragen, müssen dies allerdings nicht. Während einiger Anlässe ist es erlaubt die Dienstuniform zu tragen. So sollten Soldaten beim Verlassen der Kaserne stets auf die Vorschriften achten. Die ZDV 37/10 die Nomenklatur zur Anzugsordnung, regelt die Feinheiten und ist für alle Soldaten zugänglich. Wer sie nicht hat – kann sich bei Vorgesetzten oder der Dienstvorschrift informieren.

Ein bekanntes Phänomen sind die Jungsoldaten die ihre Uniform stolz bei Besuchen zu Hause tragen möchten. Doch „alte Hasen“ in der Truppe haben oft ihre eigenen Ansichten dazu. Der Wunsch nach Bequemlichkeit treibt viele dazu ´ die Uniform abzulegen ` sobald sie die Kaserne verlassen. Dabei führt die Frage: Wen will man beeindrucken? Ein wenig Ironie schwingt dabei stets mit. Soldaten die sich in Zivilkleidung zeigen haben es oft leichter mit weniger Aufmerksamkeit was ganz im Sinne des individuellen Rückzugs ist.

Erwähnenswert ist der Dresscode in der Öffentlichkeit. Soldaten dürfen keine Uniform bei politischen Veranstaltungen tragen. Es wird ebenfalls empfohlen, bei privaten Festen kein „Festkleid“ zu wählen – eine Abwandlung des Dienstanzugs ist jedoch gestattet. Auf Festen schwenkt die Aufregung in manchen Fällen deutlich in die andere Richtung, während der Dienstanzug gewöhnlich nicht für den Lebensmitteleinkauf verwendet wird.

Zusammenfassend ist festzuhalten: Ein Soldat muss in der Dienstzeit die Uniform tragen. Auf dem Weg von und zur Kaserne darf die Uniform getragen werden jedoch außerhalb dieser Zeit ist es keine Pflicht. Und – denken Sie daran – das Tragen von bekannter Bekleidung zeugt von persönlichem Stil und Wohlbefinden.






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