Brauchen wir wirklich alles, was wir in der Schule lernen? Eine tiefere Betrachtung

Inwiefern beeinflussen die Inhalte, die wir in der Schule lernen, unser späteres Leben und unsere Denkweise?

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Der Fokus der schulischen Bildung plätschert oft um die Frage was wirklich wichtig ist. Viele Schüler stellen sich die Frage wozu sie Fächer wie Mathematik oder Geschichte benötigen. Mag sein, dass das eine berechtigte Überlegung ist—brauchen wir wirklich die Bruchgleichungen? Zinsrechnung ist sicherlich von Nutzen und bestimmte mathematische Grundlagen finden Anwendung im Alltag gleichwohl gibt es zahlreiche Inhalte. Diese scheinen in der modernen Welt obsolet zu werden. Wem interessiert schon die rechte Hand von Napoleon?

Es ist interessant zu beobachten—Bildung erfordert weiterhin als das bloße Lernen für den späteren Beruf. Schüler wollen oft das Nötigste lernen. Bildung geht jedoch über die reine Wissensanhäufung hinaus. Unsere Gesellschaft entwickelt sich ständig und damit ebenfalls die Anforderungen an Individuen. Daher ist das Lernen an sich wichtig, es fördert die geistige Leistungsfähigkeit– die gleiche Fähigkeit die wir benötigen um später Herausforderungen zu meistern. Ich betrachte Bildung als etwas ´ das unseren Geist formt ` also damit vor allem das Denken anregt.

Es gibt ein wahres Maß an Wissen, das wir aufnehmen müssen um die Welt zu verstehen. Diese Bildungsinhalte—Geschichte, Sprache, Mathematik—schulen unterschiedliche Fähigkeiten in uns. Geschichte hilft uns zu erkennen – ebenso wie Vergangenes die Gegenwart beeinflusst. Aktuelle Politische Strömungen sind oft Widerspiegelungen vergangener Fehler. Man muss verstehen – wie ein Staat funktioniert. In der Mathematik trainieren wir unser logisches Denken und ausarbeiten Problem Lösungsfähigkeiten. Fächer wie Deutsch und Literatur führen uns zur Reflexion und Interpretation. Das Verständnis von sozialem und kulturellem Konwächst.

Die Relevanz hängt oft auch von der persönlichen Entwicklung ab. In Bayern beispielsweise ist die Wahl der Schwerpunkte in der Realschule seit der 7. Klasse punktuell. Es ist ein schmaler Grat—verblasst gewisse Inhalte? Immer wieder höre ich die Klage: "In meiner Schulzeit musste ich Jahreszahlen auswendig lernen". So scheinen viele heute nicht mehr den Zusammenhang zu erkennen. Zahlen und Formeln ´ ob sie gebräuchlich sind oder nicht ` hinterlassen trotzdem einen Einfluss auf das Gedächtnis selbst.

Verwirrung provoziert oft die Frage ob wir alles wirklich benötigen. Da sind Schüler die sich wünschen die Zeit ausschließlich auf berufsrelevante Inhalte zu konzentrieren. Und es gibt auch die Stimmen derer ´ die darauf bestehen ` dass man die schulische Ausbildung als Grundlage für Lebenslanges Lernen nutzen sollte. Ein gut ausgebildeter Verstand, unterschiedlich und anpassungsfähig—das ist was wir anstreben sollten.

So zeigt sich—es gibt gewiss viele Inhalte die wir nach der Schulzeit nicht mehr verwenden. Doch diese Inhalte formten uns und gaben uns die Fähigkeit zur analytischen Denkweise. Vorurteile und Stereotypen um die Schule können hinderlich sein. Das System des Lernens vermittelt uns nicht nur Wissen, allerdings bildet eine Grundlage für ein besseres Verständnis von uns selbst und der Gesellschaft, in der wir leben. Es liegt an uns zu erkennen – wohin diese Bildung uns führt.






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