Frühzeitige Sexualverhalten bei Hengsten – Einblicke und Ratschläge für Pferdebesitzer

Wie sollten Pferdebesitzer auf frühzeitige sexuelle Anzeichen bei Hengstfohlen reagieren?

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Der Realität ins Auge sehen – viele junge Hengstfohlen zeigen bereits in einem frühen Alter sexuelles Verhalten. Dies kann für einige Besitzer überraschend sein. Ein konkreter Fall ist der eines fast 10 Monate alten Hengstfohlens, das anfängt zu flehmen und sehr nah an Stuten herantritt. In der Natur ist es nicht unüblich: Dass Hengstfohlen schon im Alter von 7 bis 8 Monaten die erste Annäherung an Stuten suchen. Ein gesunder Respekt vor diesen Zeichen ist deshalb nicht nur ratsam – er ist notwendig.

Der Ansatz eines Hengstfohlen zur Stute wird oft als ein normales, wenn ebenfalls spielerisches Verhalten interpretiert. Dieses Verhalten hat tiefe Wurzeln in der tierischen Sozialisation und dient unter anderem dazu, Rangordnung und soziale Hierarchien innerhalb der Gruppe zu etablieren. Wenn Hengstfohlen im Kollektiv gehalten werden, neigen sie dazu, sich gegenseitig zu „rempeln“ und die eigenen Positionen zu festigen. Dies geschieht deswegen häufig weil diese jungen Tiere in ihrer Dominanz untereinander kommunizieren müssen. Ein Hengst ´ der mit anderen Hengsten agiert ` zeigt oft sein Flehmen und kann mit seinem Kopf zur Hinterhand eines anderen Pferdes streben.

Wichtig ist dabei auch die physiologische Entwicklung nicht außer Acht zu lassen. Die Hoden von jungen Hengsten sind häufig noch nicht vollständig descendiert ´ was bedeutet ` dass diese erst später in die richtige Position wandern. Das Abtasten dieser Region kann daher oft enttäuschend sein da in diesem Alter die Hoden noch in der Bauchhöhle verbleiben. Die Entwicklung von Geschlechtshormonen reicht jedoch schon aus um einen Entwicklungsprozess in Gang zu setzen. Selbst eine kleine Menge an Testerosteron kann ausreichen um das sexuelle Interesse zu wecken – es besteht also kein Zweifel daran, dass die frühzeitige Reifung einer der vielen Aspekte der Natur ist.

Zudem ist zu berücksichtigen – eine Stute die vorher noch nicht geschlechtsreif war, kann eine große Rolle spielen. Sie könnte Anzeichen von Hitze zeigen obwohl sie jünger ist. Falls ein Hengst anfangen sollte zu „decken“, könnte dies fatale Folgen haben. Seien Sie also gewarnt – im schlimmsten Fall entstehen ungewollte Fohlen. Pferdebesitzer sollten stets wachsam bleiben und zur Sicherheit eine klare Trennung zwischen Hengsten und Stuten anstreben, sobald solche Verhaltensweisen beobachtet werden.

Im Großen und Ganzen ist das Verhalten Ihres Hengstfohlens ein klarer Hinweis darauf, dass es von Natur aus schon in einem Spiel- und Experimentiermodus ist. Diese soziale Interaktion ist von großer Bedeutung für die spätere Integration in eine Zucht- oder Herdenstruktur. Wenden Sie sich an den Tierarzt – um mögliche gesundheitliche Risiken im Zusammenhang mit einer zu frühen Reifung zu besprechen. Auch die Entscheidung ob das Fohlen frühzeitig zum Wallach gemacht werden sollte ist in dieser Phase relevant.

Abschließend – wenn Ihr Hengstfohlen fleht und Ihnen diese Verhaltensweisen auffallen, lindern Sie Ihre Sorgen nicht durch Ignorieren. Ernsthaftigkeit gebietet die Aufmerksamkeit um nicht unnötige Komplikationen zu riskieren. Der Umgang mit solchen Tieren erfordert Weitsicht und Konsequenz. Trennen Sie gegebenenfalls die Geschlechter um Risiken zu minimieren und die bestmöglichen Wachstumsbedingungen zu schaffen.






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