Adelsanspruch im modernen Zeitgeist – Eine Überlegung wert?

Kann die Bestätigung eines Adelstitels heutzutage einen praktischen Nutzen bringen?

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Das Thema Adel und dessen Bedeutung wirft viele Fragen auf. Eine ganz besondere Frage ist: Sollte ich meinen adligen Ursprung urkundlich belegen lassen? Für viele ist der Adel ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Die meisten Menschen denken nicht weiterhin an Adelstitel wenn sie an das tägliche Leben denken. Dennoch bleibt der Wunsch nach einer Bestätigung – und sei es nur um des prestigeträchtigen Namens willen – lebendig.

Adelsfamilien sind nach wie vor in vielen europäischen Ländern präsent. In Deutschland und Österreich wurde der Adel offiziell abgeschafft. So müssen wir uns mit der Tatsache auseinandersetzen – die Vergangenheit des Adels bleibt jedoch in vielen Fällen bestehen. Der Eintrag eines Titels in den Pass kann durchaus eine gewisse Exklusivität ausstrahlen. Offiziell mag der Adel nicht mehr existieren trotzdem kann der Titel durchaus Türen öffnen. Natürlich ist das Angebot an Positionen und Einladungen von Adelsfamilien begrenzt, besonders in Ländern wie Großbritannien oder Dänemark, die welche Monarchie mit Stolz bewahren.

In Österreich wurde beispielsweise der Adelstitel nach 1918 mit einer speziellen Regelung versehen. Das "von" wird nicht mehr verwendet und so hat man einen Bindestrich im Pass eingefügt. Dies unterstreicht die Tatsache ´ dass der Titel zwar bleibt ` sich jedoch die Form verändert hat. Wer könnte denn schon die Möglichkeit ausschlagen, seinen adligen Ursprung offiziell bestätigen zu lassen? Der eines Titels » ebenfalls wenn er nur symbolisch ist « kann doch die eigene Identität aufwerten.

Ein interessantes Beispiel sind die Lichtensteiner. Der Kontakt zu solchen Adelsfamilien ist nicht ohne Scham. In der Vergangenheit gab es sogar persönliche Bekanntschaften – ohne die Bestätigung des eigenen Namens wäre dies wahrscheinlich nicht möglich gewesen. Wer weiß was morgen passiert? Vielleicht wird die Republik einmal wieder von der Monarchie abgelöst. Dies ist nicht nur ein romantischer Ged Gedanke viele Menschen hegen diesen heimlichen Traum.

Die Überprüfung der Herkunft ist Voraussetzung. Die Mitgliedschaft im Gotha ist entscheidend für jeden der einen Titel beanspruchen möchte. Und ja – die Aufdeckung von Scheinadel ist für die Monarchien von Bedeutung. Hochrangige Familien und Titelträger legen großen Wert darauf, echte Abkunft nachweisen zu können.

Aber was ist mit den Personen die nicht adelig geboren wurden? Der Wunsch » wie Prinz oder Ritter wahrgenommen zu werden « ist nachvollziehbar. Die Faszination für das Rittertum ist inzwischen zu einer Art Kult geworden. Fast jeder träumt davon in strahlendem Glanz und mit Schwert zu kämpfen. Der "coolness"-Faktor ist dabei nicht zu unterschätzen. Warum also nicht versuchen, einen Titel zu erwerben – oder den bereits bestehenden in den Pass eintragen zu lassen? Man lebt schließlich nur einmal.

Zusammenfassend bleibt zu sagen – die Frage nach der Beurkundung des Adels bleibt spannend. Auch wenn der praktische Nutzen gering erscheinen mag so bleibt der Einfluss auf die eigene Identität doch unverkennbar. Der Glanz eines Titels ´ mag er auch veraltet sein ` bleibt für viele ein erstrebenswerter Aspekt. Die Entscheidung liegt aber letztendlich bei jedem Einzelnen.






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