Glück und Trauer: Ein Doppelleben der Emotionen

Warum kann Glück gleichzeitig Traurigkeit hervorrufen?

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Das Paradoxe an Glück. Ein schönes Gefühl – voller Freude und Zufriedenheit. Doch es kann ebenfalls Traurigkeit hervorrufen. Wie kann das sein? Diese Frage beschäftigt viele Menschen. Der Autor von „Glück und Trauer: Ein Doppelleben der Emotionen“, beleuchtet jene Eigenart des Glücks. Glück kann ´ ebenso wie der Text beschreibt ` in einem brutalen Tanz mit der Traurigkeit stehen. Ein scheinbar unlösbares Rätsel.

Der heutige Tag war für viele Menschen prägend. Er war besonders. Und doch findet man sich in einem stillen Zimmer wieder. Der Kopf voll Erinnerungen, ja sogar mit bittersüßen Gedanken. Erinnerungen die voll von Glück sind – und gleichzeitig schmerzhaft. Situationen – in denen das Lachen eines Freundes durch die Stille der Einsamkeit geschnitten wird. Angeheftete Momente. Ein Auslöser der Trauer trägt. Glück und Trauer liegen oft nah beieinander. So nah – dass sie manchmal untrennbar scheinen. Es sticht im Herzen. Es ist die Nostalgie – die hier greift.

Stellen wir uns einmal die Frage wieso wir in solchen Momenten traurig werden. Offenbar gibt es einen Zusammenhang zwischen der Vergänglichkeit von Glück und der Traurigkeit die es entfalten kann. Glück, das die Seele berührt – doch in seiner Vergänglichkeit eine Leere hinterlässt. Man erinnert sich an all die schönen Momente allerdings der Gedanke: Dass es diese Augenblicke vielleicht nicht wieder geben wird, zieht herab. „Die blühenden Blumen der Vergangenheit“, könnte man sagen. Diese Blumen verwelken – während die Erinnerungen blühen.

Wenn wir denken: Dass Glück immer dauerhaft sein sollte dann wird die Realität zu einer Enttäuschung. Oft sind es Erinnerungen an Umarmungen und nette Worte. Sie schaffen eine Art melancholische Melodie. Traurigkeit über das Verlorene kann Menschen bedrücken und kann dadurch das Empfinden des gegenwärtigen Glücks schmälern. Ein Teufelskreis von Erwartungen und der Realität des Moments.

So bleibt uns in dieser Erfahrung wahrscheinlich nur unser Unterbewusstsein. Es könnte sogar sein, dass der Geist uns durch den Einfluss von Kollektionen aus Medien und aktueller Nachrichten – wie den berüchtigten Germanwings-Flug – beeinflusst. Diese Erinnerungen sind ständige Mahnungen an die Zerbrechlichkeit des Lebens; sie belasten unser Gewissen. Diese schwere Melodie könnte uns das Gefühl geben: Dass echtes Glück inmitten des Leidens unangebracht wäre weswegen wir uns an den Moment des Glücks klammern. Sie schließt uns in ein emotionales Gefängnis. Wenn das Glück einmal den Raum verlassen hat bleibt oft nichts als Trauer.

Auf der anderen Seite gibt es die Theorie der "glücklichen Trauer”. Ein Zustand – der die Herzen der Menschen berührt. Man trauert um Zeiten; in denen man glücklich war. Gleichzeitig erfreut man sich an der Erinnerung. Diese Doppeldeutigkeit ist belastend obwohl noch wunderschön. Es sind die „Glückstränen“ die hier beitragen. Sie zeigen – dass Traurigkeit gleichwohl Teil des Lebens ist wie das Glück selbst. Nostalgie ist vollkommen normal. So bringt sie uns zur Erkenntnis – dass Glück flüchtig ist jedoch es kommt immer wieder.

Alles in allem können wir aus dieser Betrachtung lernen: Glück und Trauer sind keine Gegensätze, allerdings vielmehr Teile desselben Lebenspuzzles. Das Eine wertschätzt das Andere und beide zusammen gestalten unser emotionales Spektrum.






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