Lichterketten und Netzspannungen: Darf man in öffentlichen Gebäuden mehrere Lichterketten an ein Netzteil anschließen?

In der heutigen Zeit ist es nicht ungewöhnlich, dass bei Festlichkeiten oder Veranstaltungen in öffentlichen Gebäuden Lichterketten zum Einsatz kommen. So ebenfalls die Problematik in unserer Fragestellung – darf man mehrere Lichterketten an ein einziges Netzteil anschließen? Bei der Betrachtung dieser Frage sind technische sicherheitstechnische und rechtliche Aspekte entscheidend.

Um das Szenario zu verstehen: Ein Netzteil mit einem Output von 12V und 1․0A speist eine Lichterkette, deren Stromaufnahme 320mA beträgt. Bei dem Gedanken, weitere zwei Lichterketten hinzuzufügen, könnte sich die Gesamtstromaufnahme auf 0⸴96A summieren. Das ist zwar unter dem maximalen Output des Netzteils der eigentliche Bruch kommt jedoch mit der Dauerbelastung – hier liegen technische Meinungen nahe, dass die Grenzbelastung im Dauerbetrieb nicht ratsam ist.

Technische Aspekte:

Es ist zwar theoretisch möglich, mehrere Lichterketten anzuschließen; dennoch wäre es besser, dies nicht zu tun. Unter dem Gesichtspunkt der elektrischen Sicherheit sollte der Betrieb in der Umgebung der Nennwerte vermieden werden um keine Überlastung oder eventuelle Funktionsstörungen zu riskieren. Ein zusätzlicher Punkt – die Qualität der verwendeten Klemmen: Diese sollten für mehrdrähtige Adern geeignet sein. Ansonsten drohen Isolationsfehler.

Ein Netzteil ist für einen bestimmten Strom ausgelegt und das Ausreizen dieser Kapazität kann die Lebensdauer des Geräts erheblich einschränken. Netzteile sind preislich oft nicht hoch angesiedelt; der Austausch oder die Investition in ein weiteres Netzteil kann also sowie sicherheitstechnisch als auch finanziell sinnvoll sein.

Rechtliche und sicherheitstechnische Überlegungen:

Die Lichterkette ist ein „ortsveränderliches elektrisches Betriebsmittel“. In öffentlichen Gebäuden unterliegt sie den Prüfanforderungen nach DIN VDE 0701-0702. Die genannten Normen sorgen dafür, dass elektrische Geräte regelmäßig auf Sicherheit geprüft werden müssen. Ein improvisierter Aufbau mit Klemmen und Isolierband wird kaum den entsprechenden Anforderungen genügen. Eine fachgerechte Installation wäre notwendig.

Ein weiteres erhebliches Risiko könnte der Brandschutz sein. Vor allem in öffentlichen Gebäuden ist der Brandschutz ein sehr sensibles Thema. Für besondere Anforderungen hinsichtlich Brandschutz und Elektrosicherheit könnte eine Rücksprache mit der örtlichen Feuerwehr von Vorteil sein. An dieser Stelle kann die Feuerwehr spezifische Richtlinien und Vorschriften geben die zur Verwendung jede Einrichtung relevant sind.

Abschließende Überlegungen:

Zusammenfassend lässt sich sagen – das Gleichgewicht zwischen Funktionalität und Sicherheit muss gewahrt werden. Technisch könnte das Verbinden mehrerer Lichterketten an ein einzelnes Netzteil möglich sein; die praktischen, rechtlichen und sicherheitstechnischen Konsequenzen müssen jedoch gründlich bedacht werden. Daher wäre es ratsam die Installation von einer Elektrofachkraft vornehmen zu lassen oder zumindest abnehmen zu lassen. In Anbetracht des Risikos und der rechtlichen Normen könnte der Weg über zusätzliche Netzteile sowohl praktischer als auch sicherer sein.