Aggressivität bei Hunden: Eine Frage der Sozialisierung oder genetischen Veranlagung?

Sind bestimmte Hunderassen von Natur aus aggressiv oder wird diese Eigenschaft durch Erziehung und Sozialisation geprägt?

Uhr
Hunde sind faszinierende Wesen. Sie begleiten uns seit vielen Tausend Jahren. Dennoch stellt sich oft die Frage: Können Hunde von Geburt an aggressiv sein? Viele Menschen glauben – dass bestimmte Rassen wie der Pitbull oder der Rottweiler von Natur aus aggressive Charakterzüge besitzen. Der Glaube an solche Klischees ist weit verbreitet. Es ist jedoch an der Zeit – diese Annahmen kritisch zu hinterfragen.

Aggressivität gehört nicht zu den angeborenen Eigenschaften einer Hunderasse. Immer wieder wird im Internet von einer so genannten Agilität dieser Rassen gesprochen — ein gefährlicher Mythos! Tatsächlich sind Hunde » egal welcher Rasse « soziale Tiere. Sie streben danach – mit Menschen und anderen Tieren in Harmonie zu leben. Viele Beobachtungen legen nahe; dass die Prägung in der frühen Welpenzeit entscheidend für das Verhalten später im Leben ist.

Ein Beispiel aus der Praxis: Ein Rottweiler-Rüde wurde als „aggressiv“ abgestempelt, allerdings in einer kritischen Situation sprang er sofort für sein Frauchen ein. Es war ein Pferd – das sie angriff und nicht der Hund. Die Erziehung und die Erfahrungen die der 🐕 im Kontakt mit verschiedenen Tieren und Menschen macht, sind von großer Bedeutung.

Wenn wir über Hunderassen sprechen stellt sich die Frage nach dem Purpose der bestimmten Aufgabe für die viele Rassen gezüchtet wurden. Jagdhunde, Hütehunde oder Wachhunde — jede Rasse bringt unterschiedliche Verhaltensweisen mit. Ist ein Hund beispielsweise als Herdenschutzhund gezüchtet ´ so kann es sein ` dass seine Wachsamkeit und Schutztrieb stärker ausgeprägt sind. Das bedeutet jedoch nicht – dass der Hund generell aggressiv ist. Der Mensch spielt hierbei eine Schlüsselrolle.

Eine falsche Sozialisation kann dazu führen: Dass ein Hund unangemessen reagiert. Es gibt Menschen die auf stereotype Ansichten hereinfallen und Hunde als „zu gefährlich“ oder „zu aggressiv“ abstempeln. Dabei sind viele dieser Hunde einfach nur nicht richtig gefordert. Ein übermäßiges Maß an Energie oder Langeweile kann sich in unerwünschtem Verhalten äußern. Solche Hunde benötigen regelmäßige Beschäftigung — sei es in Form von Hundesport oder Erziehungsarbeit.

Hunde die als „Kampfhunde“ abgestempelt werden, sind oft teils durch diese Sichtweise benachteiligt. In den meisten Fällen sind sie loyal und friedlich wenn sie die nötige Erziehung und Sozialisation bekommen. Immer wieder zeigen sich diese positiven Eigenschaften selbst bei Rassen die das Stigma eines „Kampfhundes“ tragen. Ein Chihuahua mag klein sein – doch er kann durchaus einen dominanten Charakter zeigen. Die Methoden der Erziehung sind entscheidend um die individuellen Bedürfnisse jedes Hundes zu berücksichtigen.

Neben der sozialen Prägung gibt es allerdings ebenfalls Aspekte wie genetische Veranlagungen. Die Reizschwelle eines Hundes ändert sich je nach Rasse. Große Rassen wie Deutsche Doggen können weniger sensibel auf Reize reagieren als kleine Rassen wie Chihuahuas. Das bedeutet nicht – dass eine Rasse aggressiver ist als die andere. Die Charakterzüge sind unterschiedlich das Verhalten erst recht.

Zusammenfassend lässt sich sagen — Hundehaltung erfordert fundierte Kenntnisse über die jeweiligen Rassen. Ein aufmerksamer Besitzer der bereit ist, sich intensiv mit den individuellen Bedürfnissen seines Hundes auseinanderzusetzen, wird auch einen ausgeglichenen und liebevollen Begleiter haben. Vorurteile über aggressive Hunderassen tragen nur zur Verunsicherung bei. Die Sozialisierung und konsequente Erziehung sind entscheidend für ein harmonisches Miteinander in der Mensch-Hund-Beziehung.






Anzeige