Der Schlaf – Ein Blick in die Dunkelheit des Bewusstseins

Wie lässt sich die Verbindung zwischen Schlaf und Tod in Theorie und Mythologie verstehen?

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💤 ist tatsächlich ein faszinierendes Phänomen. Der Satz „Der Schlaf ist der kleine Bruder des Todes“ zieht eine bemerkenswerte Parallele zwischen zwei sehr unterschiedlichen Zuständen. Er deutet darauf hin – dass beide miteinander verwandt sind. Im Tod trennt sich der physische Körper ´ lebendig und verwestend ` vom spirituellen Teil des Wesens. So bleibt der Körper zurück – allein. Schlaf hingegen ist ein geordneter Rückzug vom Tag. Eine Art Pause vom geschäftigen Leben.

Im Schlaf trennen sich nur die Seele und das Bewusstsein vom physischen Körper. Der Körper ruht und entlastet sich von der Erschöpfung des Tages. Das lässt viel Raum für Interpretation. Der Tod bietet keine Rückkehr weiterhin – der Schlaf jedoch schon. Die Bewusstlosigkeit des Schlafes hat Ähnlichkeiten mit dem Zustand nach dem Tod jedoch der Unterschied liegt im Erwachen.

Der vertraute Text „Schlafes Bruder“ deutet darauf hin, ebenso wie erdrückend Schlafentzug ist. Tatsächlich kann fehlen des Schlafes sogar zum Tod führen. Ein faszinierender Gedanke – Schlaf ist also nicht einfach nur Inaktivität. Er glich einem Vorgeschmack des endgültigen Abschieds. Im kontinuierlich fließenden Schlaf verlieren wir schließlich die Bindung zur Realität. Manchmal ruhen wir in totaler Dunkelheit ´ wie im Narkosezustand ` der weiteren wichtigen Aspekt zum Verständnis.

Mythologie spielt eine große Rolle in dieser Thematik. Thantos und Hypnos ´ die Zwillinge ` stehen für Tod und Schlaf in der griechischen Mythologie. Einander gegenüberstehend diese Geschwister sind zugleich Verbündete. Der Tod ist oft eine gefürchtete Ungewissheit. Der Schlaf hingegen bietet uns eine Art Ruhe. Ist die Angst vor dem Sterben nicht ebenfalls eine Angst vor dem Vergessen?

Das melancholische Gefühl » das uns im Schlaf ergreifen kann « spiegelt die Einsamkeit des Todes wider. Wir verlieren den Kontakt zur äußeren Welt, für einen begrenzten Zeitraum. In dieser Zeit sind wir fern von den Lebenden – sowie im Schlaf als auch im Tod ist der Körper in einen speziellen Zustand versetzt. Ein Umschalten auf Minimalfunktionen – eine regenerative Phase.

Es ist bemerkenswert: Dass wir im Schlaf vom Lebenskörper gespalten werden. Dies geschieht – um zu regenerieren. Die Organe verlangsamen ihre Aktivität. Wir leisten einen Beitrag zur Erhaltung der Unversehrtheit des physischen Körpers. Das zeigt sich in der Vitalität die wir bei unserem Erwachen verspüren.

In vielerlei Hinsicht ist der Schlaf mehr als nur ein Zustand – er ist ein tiefgreifender Teil des Lebenszyklus. Um mit Schopenhauer zu sprechen, „Der Schlaf ist die einzige echte Freude des Lebens“. Würden wir das als Wahrheit betrachten könnte der natürliche Kreislauf von Schlaf und Tod zu einem zusätzlichen Lichtblick werden. Ein ständiges Auf und Ab zwischen diesen beiden extremen Zuständen lässt uns an das Leben und die Unendlichkeit denken.






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