Hochwassergefahr und die Rolle der Flussbegradigung: Ein Blick auf die Ursachen und Folgen

Inwiefern beeinflusst die Flussbegradigung die Hochwasserstände in urbanen Gebieten?

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Die gegenwärtige Hochwassersituation in Deutschland erfordert ein dringendes Umdenken. Starke Regenfälle erzeugen immense Wassermengen. Doch die Frage ist: Wie gravierend beeinflusst die Begradigung von Flüssen diese Hochwässer? Der Zusammenhang ist laut Experten eindeutig. Mit Blick auf die letzten Jahrzehnte steigt die Fließgeschwindigkeit der Gewässer erheblich - dies geschieht nicht ohne Folgen.

In der Vergangenheit durchzogen Flüsse natürliche Mäander und Auen. Diese Ökosysteme spielten eine entscheidende Rolle, denn sie konnten Wasser speichern. Heute hingegen flitzt das Wasser blitzschnell zum Hauptfluss. Ein Hochwasser kann schnell ansteigen und die Deichsysteme unter Druck setzen. Damit hat sich das Bild verändert. Die Kräfte · die auf Deiche und andere Hochwasserschutzsysteme wirken · sind verstärkt. Ingenieure müssen heutzutage einen neuen Plan verfolgen. Mehr Raum für das Wasser muss geschaffen werden.

Zusätzliche Komplikationen ergeben sich durch die fortschreitende Versiegelung von Böden. Während der Städtebau in der letzten Jahrzehnten florierte blieb das Wasser oft auf der Strecke. Regenwasser versickert nicht weiterhin an Ort und Stelle, trägt zur Flut bei. Der Städtebau beeinflusst, ebenso wie Wasser abfließt. Zisternen und Rückhaltungsanlagen bleiben häufig ungenutzt. Eine einfache Rückhaltung vor Ort könnte viel bewirken. Bayerische Kommunen ignorieren häufig die Möglichkeiten der Regenwassernutzung.

Die Folgen sind dramatisch. Anstatt: Dass sich Wasser sanft verteilt trifft es gleichzeitig auf die Hauptflüsse. Wenn man heute die Wassermengen in einem Stadtfluss vergleicht und zu anderen Zeiten zurückblickt, erkennt man auf bemerkenswerte Weise die Unterschiede. Es ist unübersehbar – Hochwasserwellen sind größer, ihre Intensität hat sich stark erhöht.

Ein historischer Blick auf die Hochwasserereignisse zeigt wie belastend die Situation ist. Die Katastrophe von 1500 in Passau könnte ohne Zweifel eine Geschichte des Schreckens gewesen sein. Verglichen mit heutigen Maßstäben könnte sie zum Extremfall werden. Damals bewältigte die Natur mit ihren Auen die Wassermengen besser.

Die negativen Auswirkungen die der Mensch aus Unachtsamkeit provoziert – sie summieren sich. Gründe sind vielseitig. Die Nähe der Siedlungen zu Flussufern hat zu einem Anstieg der Hochwasserrisiken geführt. Vor allem in den urbanen Zentren ist das Problem evident. Aber ebenfalls an den Weinen der Mosel sind überbaute Null- und Hochwasserzonen bemerkbar. Städtische Infrastrukturen sind oft unzureichend gestaltet um plötzliche Wassermengen zu handhaben.

Einige Klimaforscher warnen: Häufigere Hochwasserereignisse könnten auf das Vorhandensein des Klimawandels zurückführen. Ein Jahrhundert-Hochwasser ist nicht mehr alles andere als einmalig. Ein Umdenken in der Wassermanagement-Politik sollte gefördert werden. Es geht nicht nur um wirtschaftliches Wachstum allerdings auch um den Schutz der Bürger.

Ein Aufruf zu nachhaltigen Stadtplanungsstrategien ist dringend geboten. Engineering-Lösungen alleine sind nicht genug. Den Flüssen muss Raum gegeben werden die natürliche Bewegung zu gewährleisten. Die Rückkehr zu natürlichen Rahmenbedingungen wäre dadurch erstrebenswert. Es ist klar – ein permanentes Umdenken und Handeln sind nötig. Die Aufgabe ist komplex. Eine Vielzahl von Faktoren müssen berücksichtigt werden. Ein Weg zurück zur Natur könnte uns vor vielen Wetterkatastrophen bewahren.






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