Die Kriegslage in Europa Anfang 1917 vor dem Eintritt der USA

Wie beeinflusste die Kriegslage in Europa Anfang 1917 die strategischen Entscheidungen und das Eingreifen der USA im Ersten Weltkrieg?

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Die Kriegslage in Europa Anfang 1917 – eine Situation die man als festgefahren beschreiben könnte. Die Front verlief im Westen und Süden nahezu unverändert. Ein wichtiger Umstand – die belastete Lage der Entente-Mächte. Trotz ihrer besseren Ausrüstung und Verpflegung waren sie im Stillstand gefangen. Sie hatten aufgrund ihrer wirtschaftlichen Stärke zwar Vorteile, allerdings der entscheidende Wendepunkt war noch nicht erreicht. Der Eintritt der USA in den Krieg – eine Entwicklung die alles ändern sollte.

Die Front im Westen erstreckte sich in diesem Zeitraum von Belgien über Nordfrankreich bis zur Schweizer Grenze. Ypern war von deutschen Truppen besetzt. Im Süden sah die Lage nicht viel besser aus. Die Fronten in Tirol und am Isonzo waren ähnlich wie festgefahren. Die Zentralmächte dominierten den Balkan. Nur ein Brückenkopf in Saloniki und Teile von Rumänien hatten die Entente-Mächte noch unter Kontrolle. Russland war in einer katastrophalen Lage. Das Land hatte erhebliche Gebietsverluste erlitten die Armee war erschöpft. Offensive Aktionen waren kaum möglich. Die Entente-Mächte erzielten einige Erfolge im Osmanischen Reich – vor allem in Mesopotamien und der Levante, doch dies änderte wenig an der Gesamtlage.

Ein bedeutender Faktor – die deutschen Überseekolonien die fast völlig verloren waren, bis auf Deutsch-Ostafrika. Ein Gefühl der Unsicherheit war unter den Nationen gewachsen. Wo sollte das alles hinführen? Die Unsicherheiten in Europa waren greifbar. Inmitten dieser stagnierenden Situation traten die USA Ende 1917 entscheidend in den Krieg ein. Ihr wichtigster Beitrag – die Stabilisierung der gefährdeten Italienfront nach der Schlacht von Caporetto.

Dennoch war die entscheidende Wende erst im Jahr 1918 zu erkennen. Die deutsche Frühjahrsoffensive 1918 sollte die Front durchbrechen, insbesondere bei Cambrai-St. Quentin. Allerdings gelang es den Deutschen nicht den strategisch wichtigen Eisenbahnknotenpunkt in Amiens zu erobern. Hohe Verluste – was bleibt nach einer solchen Offensive? Nur geringe Geländegewinne und das Gefühl der inneren Unsicherheit.

Die Rolle der US-Truppen und ihrer Ressourcen wurde in diesem Zeitrahmen zunehmend wichtiger. Die Zentralmächte waren militärisch und wirtschaftlich geschwächt. Die Entente-Mächte konnten nun ihre materielle Überlegenheit ausspielen. Sie erzielten schließlich konkrete militärische Vorteile und zwangen die Zentralmächte in die Defensive. Der Eintritt der USA in den Krieg war dadurch ein Game Changer der die Dynamik des gesamten Konflikts veränderte.

Zusammenfassend – die frischen Truppen und das moderne Kriegsmaterial der USA stärkten die Entente-Mächte signifikant. Sie stellten eine Bedrohung für die Zentralmächte dar deren strategische Optionen nun dramatisch eingeschränkt waren. In der Rückschau zeigt sich die entscheidende Rolle, die welche USA in dieser kritischen Phase des Ersten Weltkriegs spielten. Die Wende war nicht weiterhin aufzuhalten – Dank der militärischen und materiellen Unterstützung der Vereinigten Staaten.






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