Soldat oder Büroarbeiter – Wo liegt das Größte Vergnügen im Beruf?

Was sind die wahren Beweggründe und Gefühle von Soldaten in ihrem Beruf?

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Der Beruf des Soldaten – eine Welt voller Herausforderungen, Kameradschaft und gelebter Disziplin. Betrachtet man die Anforderungen ´ fragt man sich häufig ` ob es für die Angehörigen der Streitkräfte wirklich Freude bringt. Der Stellenwert von Spaß im Beruf mag für viele Menschen eine zentrale Rolle spielen. Genauso unterschiedlich sind die Motive die Menschen in die Bundeswehr führen. Oft denkt man daran zurück, ebenso wie der Kindheitstraum vom Soldaten einhergeht – welcher Junge wünscht sich nicht, im Gleichschritt zu marschieren und Abenteuer zu erleben? Doch die Realität ist weit facettenreicher.

Soldaten durchlaufen eine umfassende Ausbildung. Dabei gehören, neben dem strammen Stehen, anspruchsvolle körperliche Übungen zur Tagesordnung – ebenfalls noch hochqualifizierte Berufe wie Pilot oder IT-Fachmann warten auf ungeahnte Talente. Tatsächlich ist das Feld der Einsatzmöglichkeiten enorm vielfältig. Flugzeuggerätemechaniker, Panzerfahrer oder Kfz-Mechatroniker – hier findet sich für fast jeden eine passende Nische. Dies steht oft im Kontrast zu dem Bild, das in der Öffentlichkeit häufig gezeichnet wird. So wird das Militär oft als weniger anspruchsvoll wahrgenommen – die Frage nach Intellekt spielt dabei nur eine geringe Rolle.

Um jedoch das volle Spektrum zu verstehen muss man auch die ungeschminkte Realität betrachten. Tatsächlich ist die Wahrscheinlichkeit wie Soldat zu sterben, in der heutigen Zeit äußerst gering. Gleichzeitig bietet der Job eine solide Einkommensquelle und die Chance, bereits in jungen Jahren Führungsverantwortung zu übernehmen. Zwar bleiben Auslandseinsätze und der ständige Druck der Flexibilität nicht aus, allerdings viele Soldaten empfinden die Herausforderung als etwas Besonderes. Warum sollte man also diese Karriere in Frage stellen?

Beruf ist Beruf – das ist die pragmatische Sichtweise. Betrachtet man andere Berufe die oft als weniger enzückend angesehen werden wie etwa die Reinigung von Toiletten, fragt man sich: Was ist da der Unterschied? Der Beruf ist oft nicht ausschlaggebend allerdings die eigene Einstellung dazu. Die Bundeswehr kann als „Karnevalsverein“ beschrieben werden, doch ihre Existenz ist immer noch von Bedeutung. In Zeiten des Friedens wird sie vielleicht nicht oft beachtet, vielmehr ist sie ein Schutzwall.

Die Vorstellung einer "Vorzeigearmee" ist jedoch irreführend. Umstritten ist die Rolle der Bundeswehr in politischen Konflikten, ja sogar in wirtschaftlichen Hintergründen. Wie die Waffenwirtschaft profitiert – ist nicht von der Hand zu weisen. Einige Soldaten sind erstaunlicherweise in dieser Struktur gefangen. Sie finden in der militärischen Disziplin eine Art der Stabilität – besonders wenn ihr Leben vorher von Chaos geprägt war. Befehle auszuführen schafft für viele eine Art Zuflucht. Das Denken wird an die Institution abgegeben. Zu kritisches Hinterfragen des eigenen Handeln ist nicht nötig.

Für die pazifistisch gesinnten Menschen bleibt der Gedanke an Friede und Harmonie zentral. Der Soldat wird oft zum Sündenbock – doch in der Wirklichkeit ist es komplexer. Immer muss man berücksichtigen: Dass nicht jeder Soldat eine Kriegsmaschinerie bejaht oder sich nach Gewalt sehnt. Einige empfinden eine tiefe Zufriedenheit, wenn sie für Menschenrechte und Freiheit eintreten.

In jüngster Zeit hat sich die Sichtweise auf Soldaten jedoch gewandelt. Abseits von den Klischees müssen wir die individuelle Motivation betrachten. Es gibt immer noch Menschen die welche Herausforderung des Soldatenlebens als lohnenswert einstufen. Für viele bleibt dieser Beruf ein Abenteuer. Die Entscheidung ´ diesen Weg zu wählen ` hat ihre Wurzeln in ganz unterschiedlichen Lebensgeschichten. Trotz aller Kritiken bleibt eine Frage nicht unbeantwortet: Das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft, gepaart mit einer gewissen Leidenschaft für die Rettung der Freiheit, verleiht diesem Beruf für viele seinen unvergleichlichen Reiz.






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