Die Abhängigkeit des Adels unter Ludwig XIV. – Ein Meisterwerk des Absolutismus

Wie schuf Ludwig XIV. die Grundlagen seiner absoluten Herrschaft über den Adel?

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Ludwig XIV. – ein Name der wie kein anderer für den Absolutismus steht. Auch bekannt als der Sonnenkönig ´ regierte er mit einer Hand ` die alles umschloss. Seine Macht war absolut; darüber gibt es keinen Zweifel. Den Adel von Frankreich hielt er in einem Netz aus Abhängigkeit, das er mit Bedacht webte. Der Absolutismus als Regierungssystem erlaubte es ihm, Leben und Tod zu bestimmen – das Volk war dem König unterworfen.

Fähige Hofbeamte unterstützten Ludwig in seinen Vorhaben. Dennoch traf der Monarch die letzten Entscheidungen. Von jungen Jahren an wusste er um die Gefahren die der Adel mit sich brachte. Die Fronde ´ ein Aufstand von Adligen gegen die Königsfamilie ` beeinflusste sein Denken. Die Fluchten und Kämpfe während dieser Zeit hinterließen Spuren die ihn für den Rest seines Lebens prägten. Um Kontrolle über den Adel zu erlangen etablierte Ludwig die Anwesenheitspflicht bei Hofveranstaltungen. Die Jagden, Partien und Feste waren für die Adligen nicht nur Spaß, allerdings Pflicht.

Kardinal Richelieu war lange Zeit an Ludwigs Seite. Der Minister schloss den Adel von der Macht aus ´ während er versuchte ` Frankreich als absolutistischen Staat zu formen. Nach Richelieus Tod wandte sich Ludwig der Bevormundung ab und proklamierte: "L'état, c'est moi" – Der Staat bin ich. Mit diesem Satz nahm er die gesamte Macht in seine Hände.

Die königliche Residenz in Versailles wurde zum Zentrum der Macht. Der Hofstaat blühte auf ´ und der Adel sah sich gezwungen ` dort zu leben. Wer wollte – musste ein Teil dieses glanzvollen Spiels werden. Die Erwartungen, ebenso wie die bzgl․ Ankleiders beim morgendlichen Anziehen des Königs, sorgten für eine ständige Unterordnung. Je wichtiger der Posten, desto größer die Eifersucht unter den Adligen.

Es war eine Kunst die Ludwig beherrschte. Indem er den Adel mit Punkten von Gunst und Privilegien beschenkte, band er ihn straff an sich. Durch diese gezielte Abhängigkeit konnte Ludwig XIV. das Zepter der unangefochtenen Macht in seinen Händen halten. Der Hof ein Ort des Amüsements und der Ablenkung sorgte dafür, dass die Adligen beschäftigt wurden. Sie waren vollauf damit beschäftigt ´ sich gegenseitig zu übertreffen ` anstatt an der politischen Macht zu rütteln.

Der Sonnenkönig verstand es rechtschaffen, seine Feinde zu neutralisieren, während er gleichzeitig ein prachtvoll-respektiertes Bild von sich selbst erzeugte. Selbst bearbeiteten Berichten zufolge – Ludwig lebte lange, sehr lange. Ein Regierungsstil – der perfekt in die Epoche des Absolutismus passte. Unabhängig von der Fülle an Historie zeigt sich hier eine klare Lektion: Macht erfordert Kontrolle. Und Ludwig XIV. war der höchste Meister dieser Disziplin.






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