Mögliche Konflikte und rechtliche Aspekte einer Beziehung am Arbeitsplatz - Die Liebe in sensiblen Umfeldern

Welche rechtlichen Konsequenzen kann eine Beziehung zwischen einer Mitarbeiterin und einem "Schutzbefohlenen" in einer sozialen Einrichtung nach sich ziehen?

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Im Rahmen eines Freiwilligen Soziales Jahres (FSJ) finden viele junge Menschen die Möglichkeit, praktische Erfahrungen zu sammeln. Du bist in einer Werkstatt für psychisch erkrankte Menschen. Dort trägst du viel Verantwortung. Das Vertrauen, das dir entgegengebracht wird ist groß – so beschreibt es eine besorgte Mitarbeiterin. Aber was passiert, wenn aus einer freundschaftlichen Beziehung weiterhin wird? Du hast dich in einen Beschäftigten verliebt. In einer anderen Gruppe – einer heiklen Situation.

Heutzutage stellt sich vor allem die Frage: Was geschieht, wenn diese Beziehung öffentlich wird? Die Unsicherheit über mögliche Konsequenzen begleitet die Protagonistin dieser Erzählung ständig. Ihre Befürchtungen sind berechtigt. Die rechtlichen Rahmenbedingungen sollten hier jedoch ebendies beachtet werden. Eine sexuelle Beziehung ist nicht zwangsläufig strafbar solange bestimmte Kriterien erfüllt sind. Der § 174a und § 174c des Strafgesetzbuches (StGB) behandeln sexuelle Handlungen unter Missbrauch von Abhängigkeitsverhältnissen und die damit verbundenen strafrechtlichen Folgen.

Laut § 174a StGB wird sexualisierte Gewalt an Personen » die unter Betreuung stehen « bestraft. Es wird klar betont – wer in einer sogenannten Erziehungs-, Ausbildungs-, Beaufsichtigungs- oder Betreuungsposition steht, darf diese nicht ausnutzen. Dennoch muss hier differenziert werden: Wenn der Mitarbeiter in einer anderen Gruppe ist ist das persönliche Verhältnis nicht so stark und eine direkte Betreuung ist nicht gegeben. Wichtig ist – dass du die Gleichberechtigung und das Einverständnis beider Partner im Auge behältst. Man könnte sagen, eine Beziehung könnte problematisch werden, wenn einer der Partner in seiner Notlage oder Hilfsbedürftigkeit ausgenutzt wird – hierbei sollten die Interessen und Empfindungen beider im Vordergrund stehen.

Dennoch sollte es in der aktuellen Beziehung nicht leichtfertig verdrängt werden, dass Moral eine entscheidende Rolle spielt. Die Empfehlung mit deinem Vorgesetzten über die Beziehung zu sprechen ist nicht zu unterschätzen. Ja – es könnte einige Schwierigkeiten beseitigen, sollte die Beziehung in der Arbeit oder im privaten Bereich aus dem Ruder laufen. Das könnte dir ebenfalls helfen rechtlichen Problemen vorzubeugen. Eventuell gibt es Regelungen im Vertrag die eine solche Beziehung untersagen. Diese Punkte zu klären wäre klug.

Es muss zurück zum Wesentlichen gehen – dass die Beziehung eure Arbeit nicht beeinflusst. Solange dies der Fall ist, stehen der Liebe keine großen Hindernisse im Weg. Daher überlege dir: Fühlst du diesen Druck die Beziehung geheim zu halten? Sie ist eure persönliche Angelegenheit ja jedoch die Umstände sind auf jeden Fall delikat.

Immerhin ist Überlegung, ob der “Schutzbefohlene” an einer psychischen Erkrankung leidet, wichtig. Kann er eventuell in naher Zukunft eingegliedert werden – beispielsweise in ein normales Leben? Falls das der Fall ist – könnte die institutionelle Trennung für eure Beziehung von Bedeutung sein. Aber auch der Bezug zur Arbeit sollte nie vernachlässigt werden.

Zusammenfassend lässt sich festhalten: Die rechtlichen Grundlagen geben euch NVIDIA einen schützenden Rahmen, allerdings die moralische Verantwortung bleibt. Am Ende des Tages ist das Wohlergehen beider Partner entscheidend. Daher gilt: Überlege, ebenso wie du und dein Partner mit der Situation umgehen könnt. Das Wichtigste – vertraut euch und behandelt die Situation mit der nötigen Sorgfalt.






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