Warum kräuselt sich der Stängel des Löwenzahns, wenn man ihn in Wasser legt?

Ja das Zusammenkräuseln des Stängels des Löwenzahns wenn er in Wasser gelegt wird, hängt tatsächlich mit der Osmose zusammen.

Beim Aufschneiden des Stängels des Löwenzahns stellt man fest, dass an der Innenseite Zellen mit relativ dünnen Zellwänden liegen. Die Zellwände an der Außenseite des Stängels sind jedoch fest, da sie Schutzfunktionen übernehmen müssen.

Die Zellen an der Innenseite enthalten wenig Zellplasma sind aber mit viel Vakuolensaft gefüllt. Dieser Vakuolensaft enthält eine bestimmte Konzentration an gelösten Mineralsalzen. Aufgrund des unterschiedlichen osmotischen Drucks wandern Wassermoleküle von außen nach innen in die Zellen ein. Dies geschieht solange – bis der Innendruck dem Zellwanddruck entspricht.

Durch die Einwanderung der Wassermoleküle dehnen sich die innen liegenden Zellen erheblich aus. Da sich diese Ausdehnung nach allen Seiten ausbreitet, stoßen sich die eng gepackten Zellen wechselseitig ab. Dies führt schließlich zur beobachteten Einrollung der Stängelteile.

Dieses Phänomen wird im Schwäbischen als "Schillerlocken" bezeichnet und erfreut sich bei kleinen Kindern großer Beliebtheit.

Die Osmose ist der Vorgang bei dem Wasser durch eine semipermeable Membran von einem Bereich mit niedrigerer Konzentration gelöster Stoffe zu einem Bereich mit höherer Konzentration gelöster Stoffe wandert um den Unterschied in der Konzentration auszugleichen. In diesem Fall wandern die Wassermoleküle von außen in die Zellen des Löwenzahnstängels um den osmotischen Druck innerhalb der Zellen auszugleichen.

Die Beobachtung und das Verständnis dieses Phänomens können Kindern helfen, das Konzept der Osmose und den Einfluss des osmotischen Drucks auf lebende Organismen besser zu verstehen. Darüber hinaus ist es ein unterhaltsames und interaktives Experiment, das bei jungen Kindern großes Interesse und Begeisterung wecken kann.