Die Sprachen im Osten Europas: Ein Vergleich zwischen Weißrussisch, Ukrainisch und Russisch

Wie unterscheiden sich die weißrussische, ukrainische und russische Sprache voneinander?

Uhr
Im Osten Europas gestalten sich die Sprachverhältnisse äußerst divers. Der Unterschied zwischen der weißrussischen, ukrainischen und russischen Sprache ist subtile aber bemerkenswert zugleich. An der Oberfläche erscheinen sie als eigenständige Sprachen. Erst der genauere Blick offenbart – ebenso wie sehr sie miteinander verwoben sind. Ist das nicht erstaunlich? Die Ähnlichkeiten sind frappierend, insbesondere wenn man die Sprachfamilie betrachtet.

Es wird häufig festgestellt: Dass Ukrainer die russische Sprache weitgehend verstehen. Das gilt insbesondere für jene die in der Ukraine aufgewachsen sind. Sie können die Sprache oft intuitiv erfassen, ebenfalls wenn sie sie nicht regelmäßig in der Schule lernten. Dennoch stellt sich die Situation für Ukrainer die außerhalb der ehemaligen Sowjetunion leben wie recht unterschiedlich dar. Diese Personen haben häufig Schwierigkeiten Russisch zu verstehen. Hier wird der Einfluss der regionalen Sprachumgebung sofort deutlich. In der Tat ist es so – dass Polnisch den Ukrainern in der Kommunikation hilft. Im Vergleich zum Russischen hingegen zeigt sich ein klarer Abstand.

Die Nähe zwischen Polnisch, Weißrussisch und Ukrainisch ist nachweisbar. Sie teilen viele Merkmale und Wörter. Der Einfluss des Polnischen auf diese Sprachen ist ein zentrales Charakteristikum ihrer Entwicklung. Die weitreichenden Ähnlichkeiten beschränken sich jedoch nicht nur auf den Wortschatz. Wissenschaftler haben festgestellt – über die Grenzen von linguistischen Studien hinaus – dass diese Sprachen auch strukturell hochgradig kompatibel sind.

Ein besonders interessantes Phänomen ist die Mischung von Weißrussisch und Russisch. Diese Fusion hat zur Entstehung von „trassjanka“ geführt. Dieser Begriff bezeichnet eine Mischung aus beiden Sprachen und wird oft abwertend verwendet. In der Alltagskommunikation ist dies keine Seltenheit. Das ist eine spannende Linguistik-Studie an sich. Ein allzu häufiges Vermischen dieser Sprachen in den Medien und im Alltag zieht den Schluss: Weiße Russen sprechen oft eine ungefilterte Mischung beider Sprachen.

Ein vermeintlich heimlicher Einfluss der russischen Sprache hält sich hartnäckig. Bis ins Jahr 1990 war die russische Sprache dominant. Die Medien trugen weiter zur Festigung dieser Dominanz bei. So ist die tatsächliche Beherrschung des Sprachgebrauchs nicht nur von der sprachlichen Nähe abhängig, allerdings auch von den politischen und sozialen Entwicklungen in der Region. Schwankungen im Gebrauch sprechen Bände über die aktuelle gesellschaftliche Stimmung.

Die Unterschiede auf einer feineren Ebene – wie die Wortakzente – sind es die diese Sprachen deutlich voneinander unterscheiden. Weißrussen die in beiden Sprachen kommunizieren, machen oft Fehler. Hier wird das sprachliche Gefüge durch zahlreiche Mischungen und Unsicherheiten verdeutlicht. Ein interessantes Bild entsteht, wenn man diese Sprachen von anderen Deutsch-Dialekten wie Flämisch oder Niederländisch vergleicht. Die Vertrautheit und Verständigung verlaufen nicht immer reibungslos; auch wenn es viele Überschneidungen gibt, beeinflussen die eigenen Erfahrungen und Umgebungen die Verständnismöglichkeiten.

Insgesamt lässt sich festhalten: Der Unterschied zwischen Weißrussisch, Ukrainisch und Russisch ist vielschichtig und von der Geschichte stark geprägt. Sprachen sind lebendige Systeme – die uns ständig herausfordern. Wie vielschichtig die Sprachlandschaft des Ostens Europas ist, zeigt sich nicht nur in den Variationen der genannten Sprachen, einschließlich in den kulturellen und politischen Einflüssen die auf sie einwirken.






Anzeige