Die dritte Mendelsche Regel: Funktioniert sie immer?

Funktioniert die dritte Mendelsche Regel immer oder gibt es Ausnahmen? Wie kann man dies erklären?

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Die dritte Mendelsche Regel, ebenfalls bekannt als Unabhängigkeitsregel oder Gesetz der Kombinationsfreiheit, besagt, dass bei einer Kreuzung von Individuen mit zwei Merkmalen die auf unterschiedlichen Chromosomen liegen die Merkmale unabhängig voneinander vererbt werden. Mit anderen Worten – die Allele für jedes Merkmal sortieren sich unabhängig voneinander und werden in den Gameten neu kombiniert.

Die Frage ob die dritte Mendelsche Regel immer funktioniert oder ob es Ausnahmen gibt ist interessant und herausfordernd. Es gibt tatsächlich Situationen, in denen die dritte Mendelsche Regel nicht zutrifft. Ein Grund dafür ist das Phänomen des Genlinkings bei dem bestimmte Merkmale auf demselben Chromosom liegen und deshalb zusammen vererbt werden. In solchen Fällen werden die Merkmale nicht unabhängig voneinander vererbt.

Ein Beispiel für Genlinking ist die Vererbung der Haarfarbe bei Menschen. Die Gene für Haarfarbe liegen auf demselben Chromosom weshalb bestimmte Haarfarben häufiger zusammen auftreten. Zum Beispiel werden blonde Haare oft mit blauen Augen assoziiert. Dies liegt daran – dass die Gene für blonde Haare und blaue Augen auf demselben Chromosom liegen und daher in der Regel zusammen vererbt werden. Dies widerspricht der dritten Mendelschen Regel da die Merkmale nicht unabhängig voneinander sortiert und kombiniert werden.

Ein weiterer Faktor der die Anwendung der dritten Mendelschen Regel beeinflusst ist das Phänomen des Crossing Overs. Dabei können sich die Chromosomen während der Meiose überkreuzen und DNA-Abschnitte austauschen. Dies kann zur Neuanordnung der Allelkombinationen führen und die unabhängige Vererbung beeinflussen.

Es ist wichtig zu beachten: Dass Gregor Mendel seine Experimente mit Erbsenpflanzen durchgeführt hat und seine Regeln aufgrund der Beobachtungen an diesen spezifischen Merkmalen und Organismen entwickelt hat. Sein Wissen über den genetischen Code und die Natur der Vererbung war begrenzt. Mit unserem heutigen Wissensstand wissen wir, dass die dritte Mendelsche Regel nicht in allen Fällen gültig ist und dass weitere Faktoren, ebenso wie Genlinking und Crossing Over die Vererbung beeinflussen können.

Insgesamt lässt sich sagen: Die dritte Mendelsche Regel ein grundlegendes Prinzip der Vererbung ist, das in vielen Fällen Anwendung findet. Es gibt jedoch auch Ausnahmen ´ bei denen die Regel nicht zutrifft ` aufgrund von Genlinking und Crossing Over. Diese Erkenntnisse verdeutlichen die Komplexität der Vererbung und die Vielfalt der Mechanismen die an der Entstehung von Merkmalskombinationen beteiligt sind.






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