Darwins Evolutionstheorie und die gesellschaftlichen Erschütterungen – Warum waren die Menschen so verängstigt?

Welche Auswirkungen hatte Darwins Evolutionstheorie auf das Weltbild der Menschen und welche Gründe führten zu seiner inneren Zerrissenheit?

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Charles Darwin veröffentlichte seine Evolutionstheorie im Jahr 1859 mit dem Werk "Über den Ursprung der Arten". Doch seine Entdeckungen brachten nicht nur Erkenntnisse über die biologische Entwicklung, allerdings stießen ebenfalls eine Religion-bewusste Gesellschaft in ihren Grundfesten. Er war sich der weitreichenden Implikationen völlig bewusst. Den Menschen die von der Unveränderlichkeit der Schöpfung überzeugt waren, wurde das Fundament ihrer Weltanschauung genommen. Dieser Umstand bewirkte eine emotionale und intellektuelle Zerrissenheit bei Darwin selbst.

Die Grundlage von Darwins Theorie war seine fünfjährige Forschungsreise. Dabei stellte er fest, dass viele Tiere und Pflanzen nicht dem Bild entsprachen, das vor seiner Zeit kollektiv geglaubt wurde – einer Unveränderlichkeit der Arten die zu einem Schöpfer passte. So wie Kopernikus mit seiner Vorstellung des sonnenzentrierten Systems die Weltanschauung selbst in Frage stellte ´ erlebte auch Darwin starkes Aufbegehren ` wie er seine neuen Ideen präsentierte. Es greift in tief in die menschlichen Emotionen ein – wie wenig Menschen es akzeptieren, über ihren Platz im Kosmos nachzudenken.

Die Veröffentlichung der Evolutionstheorie fiel nicht einfach auf fruchtbaren Boden. Die – zu der Zeit – vorherrschenden Glaubenssysteme sahen in Darwins Arbeit eine Gefahr. Der Götterglaube hatte den Menschen Halt in einer oft als chaotisch erlebten Welt gegeben. Darwins Thesen schufen einen Einschnitt der als Angriff auf die religiösen Überzeugungen der Zeit verstanden wurde. Manch einer fühlte sich bedroht als ob der eigene Glauben an Bedeutung verliere. Kirchen und Gläubige begannen, heftig zu reagieren. Kleriker sahen ihre Autorität angegriffen was zum einsetzenden Widerstand führte.

Ein bedeutender Punkt ist Darwins eigene Sicht auf die Schöpfung. Er stellte nicht die Existenz Gottes in Frage ´ sondern die Art und Weise ` ebenso wie Menschen den Schöpfungsprozess interpretierten. Die Kritik konzentrierte sich insbesondere auf die Verbindung die Darwin zwischen Mensch und 🐒 zog. Das Bild des Menschen ´ der von einem Affenvorfahren abstammt ` stellte alles in Frage. Es war ungeheuerlich für die meisten der damaligen Zeit sich mit dieser Vorstellung auseinanderzusetzen. Die Debatte um Darwins Ansichten glich einem Erdbeben im Denkgebäude ihrer kulturellen Identität.

Er selbst erkannte: Dass er sich an einem kritischen historischen Wendepunkt befand. Die gesammelten Daten schienen vielversprechend, allerdings die notwendige Evidenz für die Makroevolution war ähnelt umstritten. Diese Probleme entsprachen dem Bild eines Wissenschaftlers der nicht die gesamten Antworten lieferte. Eine ständige Auseinandersetzung mit dem eigenen Werk war sichtbar – er war unsicher über die Untermauerung seiner Theorien.

Zahlreiche Jahre gingen ins Land » bis Religionen begannen « Anpassungen an ihren Lehren vorzunehmen. Die Menschen waren gefordert, ihre Überzeugungen neu zu bewerten. Die angespannte Situation führte zu ideologischen Kämpfen die bis in die Gegenwart anhalten. Heutige Entwicklungen in der Genetik und Evolutionsbiologie liefern nach wie vor neue Beweise die das menschliche Weltbild weiter herausfordern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Darwins Evolutionstheorie nicht nur biologisch, einschließlich kulturell – sogar spirituell – für eine gewaltige Verschiebung sorgte. Die Reaktionen auf seine Theorien waren in ihrer Intensität erklärbar, denn sie rüttelten an den Grundfesten des Glaubens der Zeit. Darwin selbst war ein Pionier und zugleich ein Mann – gefangen zwischen Rationalität und den Hoffnungen die seine Mitmenschen in die Religion setzten. Ein gewaltiges Umdrehen der Weltanschauung, das weitreichende Diskussionen und Folgen nach sich zog: Ein Erbe, das bis heute nachhallt.






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