Verdammtes Vergessen: Wie Haltbarkeit unseres Wissens tatsächlich funktioniert

Wie beeinflussen Bedeutung und Anwendung unser Langzeitgedächtnis?

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Jeder kennt das Phänomen: Man lernt eine neue Formel oder eine Grammatikregel und ein paar Jahre später ist das Wissen wie weggeblasen. Ein Beispiel: Ich habe letzten Dienstag etwas über den Satz des Pythagoras nachgelesen. Brauche ich das wirklich im Alltag? Ich wage zu bezweifeln. Der Mensch lernt also nicht nur für den Moment. Sollte ich, rein theoretisch, darauffolgend einer gewissen Zeit nicht weiterhin darauf zugreifen können? Ja - es trägt sich ähnlich zu einem Blatt im Wind.

Ein zentraler Aspekt unseres Gedächtnisses ist die Fähigkeit zur Speicherung. Das Kurzzeitgedächtnis pumpt Informationen rein ´ allerdings wehe dem ` der sie nicht anwendet. Ein illustriertes Bild kann hier helfen: Stell dir vor, unser Gehirn ist eine Bibliothek. Unbenutzte Bücher werden irgendwann ins Archiv verbannt. Der Raum in der Bibliothek erfordert ständige Neuorganisation um kein Chaos zu verursachen.

Hier ist das Spannende: Dinge die wir „wirklich“ lernen und die zur Verwendung uns von Bedeutung sind, bleiben im Langzeitgedächtnis haften. Bei meinem Beispiel mit den Vokabeln die während eines Tests erlernt wurden: Sie verschwinden oft nach einer Woche, wenn sie nicht aktiv verwendet werden. Das ist die nüchterne Wahrheit - sie fallen tatsächlich in die schattigen Ecken unseres Gedächtnisses.

Die Wiederholung ist entscheidend. Es funktioniert wie ein Trainingsprogramm - je öfter du etwas tust, desto besser kannst du es. Ein faszinierendes Beispiel bietet die Technik ´ die ich vor vielen Jahren gelernt habe ` um Zahlen zu behalten. Mithilfe von Bilderverknüpfungen gelingen es mir » mir bedeutungsloses Wissen so zu verankern « dass es bleibt. Der Ritter im Aufzug ist nur eine winzige Metapher doch sie hat gewirkt. Ich erinnere mich immer noch an die Zahl 1513 ´ die für mich keinerlei Bedeutung hatte ` nur weil ich sie mit einer Technik verknüpfen konnte.

Schaut man auf Statistiken sind die Zahlen erschreckend. Eine Untersuchung des Carnegie-Institutes aus dem Jahr 1963 hat bewiesen: Dass nur 3 bis 5 des Wissens das man durch andere erlangt, tatsächlich hängen bleibt. Lehrer und Eltern hören oft die frustrierenden Stimmen - die Informationen schwirren wie ein Blatt im 🌬️ vorbei. Und trotzdem: Wenn wir etwas aus eigenem Antrieb lernen, bleibt mehr im Gedächtnis verankert.

Grammatik ist ein weiteres gutes Beispiel. Man vergisst die Fachbegriffe. Man weiß vielleicht nicht mehr, dass man im Konjunktiv spricht. Doch die Anwendung bleibt. Einmal im praktischen Kontext verankert ´ wird es einfacher ` dieses Wissen zurückzubringen. Diese Fähigkeit ist die » die uns hilft « verlernt Glaubtes doch weiterhin wiedererlangen zu können.

Zusammenfassend bleibt zu sagen - das Gedächtnis ist ein komplexes Zusammenspiel von Bedeutung und Wiederholung. Vergessen ist vielleicht weniger das Ende des Lernens. Es ist immer ein Neustart ´ eine Chance ` die wir nutzen müssen. Die nächste Wiederholung könnte der 🔑 sein.






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