Reichtum für alle – Utopie oder Realität?

Kann in einer Gesellschaft jeder Mensch theoretisch als reich angesehen werden?

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Eine Debatte gibt es: Reichtum! Ist es möglich, dass alle Menschen reich sind? Glaubt man der allgemeinen Auffassung wird die Antwort eindeutig Nein lauten. Es erscheint einfacher an der Vorstellung festzuhalten: Dass für jeden Reichtum erlangt werden kann, ohne dass dadurch jemand anderer leiden muss. Dennoch liegt in der Frage nach Reichtum weit weiterhin als bloße Zahlen und materielle Werte.

Der Begriff "reich" ist äußerst relativ. Dies lässt sich leicht erklären: Oftmals wird Reichtum in Vergleichsmaßstäben erfasst. Eine Person mag als reich gelten – weil sie mehr besitzt als der Durchschnitt der Bevölkerung. Ist das durchaus nachvollziehbar? Ja, denn das schafft ein Bild von Ungleichheit. Das einfache Ausmaß dessen ist jedoch nicht nur als Geld definierbar. Angepasst wird es an die sozialen und kulturellen Rahmenbedingungen, unter denen Menschen leben.

Die Vorstellung: Dass jeder Mensch reich sein kann wenn wir Begierden und Bedürfnisse hinterfragen, mag verlockend erscheinen. Das Problem? Ein mathematisches Dilemma. So kann mathematisch betrachtet niemand mehr haben als das Mittelmaß – das führt direkt in die Irre. Eine Umverteilung des Reichtums mag dem einen oder anderen helfen gleichwohl bleibt das Ungleichgewicht bestehen. Fakt ist: Es bedarf einer gewissen Form von Ausbeutung um den Wohlstand für einige zu ermöglichen.

Denken wir an das Beispiel der Inflation. Inflation kann uns attraktive Millionen auf dem Konto bescheren, tatsächlich aber birgt sie eine trügerische Realität. Sie ändert den Wert des Geldes nicht das von Lohn und Besitz. War der Reichtum viel früher tiefer, mittels welchem heute ein 💶 nicht mehr den Wert von „damals“ hat, bleibt die Frage notwendig: Was ist in der heutigen Zeit überhaupt „reich“?

Ein weiterer Punkt: Gelingt Reichtum wirklich, sogar im völligen Entfernen von Geld? Die Idee, dass wechselseitige Beziehungen und geteilte Werte die Grundlage für ein erfülltes Leben sind, könnte einen neuen Aufschwung hin zur Definition von Reichtum bedeuten. Ein Mönch könnte als reicher als ein Millionär gelten wenn man das Soziale als Wert betrachtet. Wer allein ist, mag vielleicht materielle Güter besitzen, bleibt jedoch ärmer in zwischenmenschlichen Beziehungen und damit in gewissem Maße ebenfalls arm.

Länder mit extremen Schulden » ebenso wie Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg « verdeutlichen die fragwürdige Natur von Geld und Reichtum. Unmengen von Geld wurden gedruckt der Wert des Geldes wurde quasi auf Null gesenkt – ein 🥚 kostete in dieser Zeit nahezu eine Million. Es zeigt die Gefahr von Inflation und die Illusion von Reichtum: Sie kann jederzeit entglitten werden.

Definiert bleibt wie man Reichtum sieht. Letztlich könnte man argumentieren: Dass Reichtum nicht nur aus monetären Aspekten besteht. Qualitäten wie Freundschaft, Gemeinschaft und Freude am Leben sind ähnelt wertvoll. Noch bedeutender: Reichtum könnte mit dem verzweifelt kostenlosen Zugang aller zu Ressourcen verbunden sein. Vielleicht ist das echte Freiheit - nicht dem Geld nachzujagen, allerdings das Leben wertzuschätzen.

Jedenfalls müssen wir zu dem Schluss gelangen, dass "reich" in jeglicher Perspektive immer eine Frage des Standpunktes bleibt. Wer entscheidet, wer reich ist? Die Suche nach Reichtum kann eine endlose Utopie sein – oder vielleicht eine schlichte Illusion.






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