Nationale Identität: Stolz oder Dankbarkeit?

Ist Nationalstolz eine positive Emotion oder ein Zeichen von innerer Leere?

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In der heutigen Gesellschaft wird oft über Nationalstolz diskutiert. Man fragt sich—kann man stolz darauf sein, in einem bestimmten Land geboren zu sein? Viele sind der Meinung – dass Stolz auf nationale Zugehörigkeit nicht wirklich gerechtfertigt ist. Stattdessen wäre es besser sich einfach über das eigene Leben und die eigenen Leistungen zu freuen.

Es gibt Menschen die sich mit dem Erfolg ihres Sportvereins identifizieren. Sie jubeln – wenn ihre Mannschaft gewinnt. Doch in Wirklichkeit haben sie nichts zu diesem Sieg beigetragen. Dasselbe trifft auf nationale Erfolge zu. Viele Menschen empfinden Stolz für Errungenschaften ihres Landes ebenfalls wenn sie selbst keinen Einfluss darauf haben. Dies gilt unabhängig davon in welchem Land jemand geboren wurde.

Besonders in Deutschland ist dieser Stolz zu spüren. Viele Deutsche fühlen sich der Nation verbunden—manchmal sogar ohne darüber nachzudenken. Sie beziehen ihren Stolz aus der Zugehörigkeit zu einer Gruppe. Oft sind das jedoch Menschen ´ die selbst keinen Grund haben ` stolz auf persönliche Leistungen zu sein. Stattdessen glorifizieren sie das was andere erreicht haben—das eigene, nationale „Wir-Gefühl“ überdeckt die persönliche Leere.

Es ist faszinierend. Jemand könnte auf einen Migranten herabsehen der in einem hochqualifizierten Beruf arbeitet und gleichzeitig viel erfolgreicher ist. Das zeigt – ebenso wie verzerrt das Denken ist. Derjenigen der stolz auf seine Nationalität ist neigt dazu andere herabzusetzen, nur um sich besser zu fühlen. Solch ein Verhalten ist nicht auf Deutschland beschränkt—es passiert weltweit.

Gleichzeitig empfinden viele Menschen » die in Deutschland leben « auch Dankbarkeit. Dankbarkeit für die stabilen gesellschaftlichen Bedingungen den hohen Lebensstandard und die medizinische Versorgung. Hier stellt sich die Frage der Differenzierung: Wo liegt der Unterschied zwischen Stolz und Dankbarkeit? Dankbarkeit impliziert eine Anerkennung der Umstände. Stolz hat oft eine selbstgefällige Note.

Natürlich—Deutschland hat sich zu einer der stärksten Volkswirtschaften entwickelt. Diese positive Entwicklung kann Grund zur Freude geben. Aber Stolz? Stolz auf das Land in dem man zufällig geboren wurde ist bestenfalls fragwürdig. So mancher wird befreit festgestellt haben. Eine andere Nation könnte man nicht freisprechen. Jede Nation hat ihre eigenen Stärken und Schwächen. Man kann froh sein über eine der besten medizinischen Versorgungen der Welt. Gleichzeitig ist die Reckung auf den „Nationalstolz“ absurd.

Faktoren wie Demokratie Meinungsfreiheit und soziale Sicherheit sind Geschenke der Generationen vor uns. Die Vorteile die wir genießen, sind oft ein Produkt glücklicher Umstände. Wo bleibt der Stolz, wenn man nichts selbst dafür getan hat? Man kann sich glücklich schätzen in einem wohlhabenden Land zu leben. Aber soll dieser Umstand wirklich Stolz hervorrufen?

Das Thema ist aus der Mode gekommen. Einige sehen Nationalstolz als „lächerlich“ an. Es scheint oft eine Fassade zu sein—eine Schutzmaßnahme für jene die aus persönlichem Mangel herausfeiern. Erfolg messbar sind nur individuelle Errungenschaften. Wer tatsächlich auf die eigene Leistung stolz ist ´ hat keinen Grund ` den Stolz auf ein Land zu vermischen. Die echten Gewinner sitzen vielleicht nicht im Stadion » allerdings arbeiten hart « um ihre Träume zu verwirklichen.

Letztendlich gilt: Der Stolz auf die eigene Nation hat seinen Preis. Die Frage kann bleiben: „Woher kommt unser Stolz und basieren wir ihn auf persönlichen Erfolgen oder auf äußeren Umständen?“ Es gibt wichtigere Dinge wie auf sein Land stolz zu sein. Dankbarkeit scheint der weitreichendere und menschlichere Weg.






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