Die knifflige Frage der Hausaufgaben: Abschreiben oder Verstehen?

Warum dürfen Lehrer Hausaufgaben aufgeben, die nicht in der Stunde geschafft wurden, und gibt es dafür klare Regeln?

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Die Situation in der Schule kann oft fragwürdig sein, besonders wenn es um Hausaufgaben geht. Es gibt aufgeweckte Lehrer die kreativ sind und die Klassen oft aus dem Lernmodus herausreißen. Doch dann gibt es ebenfalls die ungeschriebenen Regeln die den Lehrern einen Rahmen geben. Der Lehrer plant den Unterricht wie ein Chefkoch sein Menü. Er hat genaue Vorstellung davon – was auf den Tisch kommen soll. Also, wenn zum Beispiel die Schüler vor dem Unterricht bereits ruhig und bereit dasitzen, dann kann der Lehrer seinen Plan anpassen. Das kann schon mal zu einem kleinen Festessen für die aufmerksamen Schüler führen.

Aber ist es wirklich gerecht, wenn der Lehrer Aufgaben als Hausaufgabe gibt die er im Unterricht nicht geschafft hat? Das bringt einen direkt zum Kern der Frage. Der Zweck von Hausaufgaben ist es – das Gelernte zu vertiefen. Wenn jedoch Aufgaben gegeben werden ´ die neues Wissen erfordern ` kann das zu Verwirrung und Frustration führen. Das ist so wie würde man einem Koch eine neue Zutat in ein Gericht werfen und sagen, er solle das Rezept für das noch nie getestete Gericht zu Hause nachkochen.

Natürlich gibt es eine Grauzone. Wenn die Hausaufgaben zum Beispiel das Vertiefen des bereits erlernten Stoffes betreffen, können sie eine sinnvolle Ergänzung sein. Wenn die Schüler in der Stunde aber etwas nicht verstehen kann die Wohnung nicht das Klassenzimmer ersetzen. Hier kommen dann seine pädagogischen Freiheiten ins Spiel. Lehrer haben den Spielraum ´ zu entscheiden ` was sinnvoll ist und was nicht. Das kann manchmal gutgehen – manchmal auch noch nicht.

Für die Schüler bedeutet das oft Stress. Manchmal denkt man sich: "Ich wollte doch nur meine Mathe-Hausaufgaben machen und nicht herausfinden, warum ich eine Aufgabe mit neuem Stoff aus der Schule machen muss." Am Ende bleibt die Frage, ob es besser wäre die nicht abgeschlossenen Aufgaben genauso viel mit als Hausaufgabe zu geben oder ob es nicht sinnvoller wäre die Schüler auf die nächste Unterrichtsstunde vorzubereiten.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Es ist ein schmaler Grat zwischen kreativer Freiheit und dem Verständnis der Schüler. Ein bisschen Verständnis und Mitgefühl von beiden Seiten könnte eine Menge Klarheit bringen. Schließlich möchte ja jeder nur das Beste für den anderen, oder?






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