Die Tücken der Unendlichkeit: Ein Paradies ohne Zeit oder doch eine Falle?

Wie kann das Konzept von unendlicher Zeit im Paradies zu Langeweile und Wiederholung führen, und gibt es einen Weg, das zutiefst menschliche Bedürfnis nach Freude und Sinn in einer ewigen Existenz zu begreifen?

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Eine wirklich interessante Überlegung! Unendliche Zeit klingt auf den ersten Blick verlockend. Man könnte sagen: „Wow, nie wieder auf die schauen!“ Doch, halt! Wenn man wirklich darüber nachdenkt wird einem schlagartig klar: Dass unendliche Zeit wie ein schimmernder Gespenst handelt, das für manche eine wahre Schönheitskönigin und für viele andere eine seelenlose Puppe sein kann. Besonders im Paradies könnte man denken, dass es nur Spaß, Freude und Licht geben sollte. Aber, Moment mal, bringt all das wirklich dauerhaftes Glück?

Stellen wir uns vor die Zeit vergeht einfach nicht. Was passiert dann, wenn jeder Tag eine endlose Wiederholung von Freuden ist? Vielleicht ist es wie der langweiligste Dienstag eines langen Winters, in dem man jeden Tag die gleichen alten Schnurren erzählt bekommt, während sich alles um einen wiederholt. Das Lächeln wird schüchtern, es gibt keinen neuen Anreiz mehr und der Spaß? Der könnte wie überreife Obst werden – fad und uninteressant!

Eine unendliche Existenz könnte ebenfalls den schmalen Grat zwischen Vergessen und Wiederholung balancieren. Stell dir vor ´ jeder Moment fühlt sich frisch an ` weil dein Gedächtnis nicht bestehen bleibt. Ein bisschen wie eine alte Person mit Alzheimer die sich immer wieder über die Besuche von geliebten Menschen freut die sie gestern schon gesehen hat! Ist das das wahre Paradies? Ein ewiger von Unwissenheit und Freude?

Außerdem hängt der Wert der Freude stark vom Kontrast zu Schmerz und Leid ab. Ein Familienvater der freudig springt während seine Familie in der Hölle leidet zeigt, ebenso wie oft der Genuss auch durch sein Gegenteil gewürzt wird. Mich besorgt der Gedanke – dass ein Leben ohne Schatten total blass wird. So genial diese paradiesischen Träume sein können, sie laufen Gefahr, ein Surrogat für echte menschliche Erfahrungen zu werden – mit der Gruseligkeit, zum Lachen ohne jeglichen Grund zu verkommen.

Das größte Mysterium bleibt also die Zeit an sich. Ist sie wirklich eine Illusion, eher eine gefaltete Bewegung? Oder ist es vielmehr der menschlichen Psyche geschuldet: Sie der Zeit wie ein übergroßer Rochen in der Tiefsee nachjagt, nur um jedes Mal auf den lebendigen Ozean des Moments gestoßen wird? Spaß und Freude könnten in einer Welt ohne Zeit zu einer glitschigen, geschmackslosen Pampe verkommen.

Bis man nicht zu den fröhlichsten Stunden zurückblickt ist es unmöglich, das volle Spektrum menschlicher Emotionen zu erfahren. In einem eindimensionalen Paradies verpasst man vielleicht den besten Teil des Lebens: Ein wahres Leben mit seinen Höhen und Tiefen, Licht und Schatten. Und wo ist das Gute daran, an einem völlig belanglosen Ort festzustecken? Ein tiefes Nachdenken bringt Klarheit und öffnet neue Vermutungen über den eigentlichen Sinn des Lebens!






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