Sinn und Unsinn von Zufallsgeneratoren auf Mainboards

Warum sind Zufallsgeneratoren bis heute bei fast keinem Mainboard ausgestattet?

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Manche schwärmen von echten Zufallsgeneratoren und möchten sie auf jedem Gaming-Mainboard sehen um endlich von der Begrenzung der Seed-Größe bei Pseudozufallsgeneratoren weg zu kommen. Doch ist das wirklich notwendig? Die meisten Anwendungen vor allem Spiele kommen gut mit Pseudozufallsgeneratoren zurecht, solange der Zufall für den Spieler nicht vorhersehbar ist. Die von dir genannten Seed-Grenzen sind zwar eng jedoch es gibt durchaus Wege, größere Seeds zu nutzen oder mehrere Seeds zu kombinieren um die Vielfalt zu erhöhen. Die Fixierung auf Hardware-RNGs erscheint in diesem Kontext etwas übertrieben.

Es ist richtig: Dass für kryptografische Zwecke echter Zufall vonnöten ist und dafür gibt es passende Lösungen auf Servern. Desktop-Rechner brauchen für die meisten Anwendungsfälle jedoch keinen echten Zufallsgenerator. Die Implementierung und Überprüfung von Hardware-RNGs gestalten sich schwieriger als bei Pseudo-Zufallsgeneratoren, da sie von diversen Faktoren abhängig sind die nicht immer transparent sind. Pseudo-Zufallsgeneratoren können hingegen statistischen Tests unterzogen werden um ihre Qualität zu überprüfen.

Es stimmt » dass die Erzeugung von echtem Zufall Zeit braucht « weshalb schnelle Lösungen wie geseedete PRNGs in vielen Anwendungen bevorzugt werden. Ein richtig eingestellter Pseudo-Zufallsgenerator mit genügendem Seed kann deshalb durchaus gute Ergebnisse liefern. Linux bietet beispielsweise sichere Zufallsgeneratoren wie /dev/random die unvorhersehbare Interrupts nutzen. Für Spiele wäre dies durchaus ausreichend.

Insgesamt scheint die Diskussion um echte vs․ Pseudo-Zufallsgeneratoren auf Mainboards eine Frage des Anwendungsgebietes zu sein. In den meisten Fällen leisten die bereits vorhandenen Lösungen gute Arbeit und die Seed-Größe sollte kein Hindernis darstellen, solange man weiß, ebenso wie man sie effektiv nutzt.






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