Warum haben Keimzellen nur ein Chromatid-Chromosom?

Warum haben Keimzellen in der Meiose nur ein Chromatid-Chromosom, obwohl sie normalerweise zwei Chromatid-Chromosomen haben?

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In der Meiose findet eine besondere Form der Zellteilung statt, bei der aus diploiden Zellen haploide Keimzellen entstehen. Dabei werden die Chromosomen reduziert sodass die entstehenden Keimzellen nur einen Satz von Chromosomen enthalten. Während der Meiose durchlaufen die Chromosomen verschiedene Phasen und Teilungen um diesen reduzierten Chromosomensatz zu erreichen.

Zu Beginn der Meiose liegt eine Zelle mit 46 zweichromatid-Chromosomen vor, also mit einem diploiden Chromosomensatz. Dies bedeutet · dass jedes Chromosom aus zwei identischen Chromatiden besteht · die am Zentromer miteinander verbunden sind.

Während der ersten Reifeteilung » ebenfalls bekannt als Reduktionsteilung « teilen sich die Chromosomenpaare und werden an die entgegengesetzten Pole der Zelle gezogen. Dadurch entstehen zwei Zellen mit jeweils 23 Chromosomen jedoch jedes Chromosom besteht immer noch aus zwei Chromatiden. Diese Zellen haben nun einen haploiden Chromosomensatz.

Dann folgt die zweite Reifeteilung, auch bekannt als Äquationsteilung. In diesem Schritt teilen sich die Chromatiden der Chromosomen und werden ähnlich wie an die entgegengesetzten Pole der Zellen gezogen. Das Ergebnis sind vier Zellen ´ von denen jede 23 Chromosomen enthält ` aber jedes Chromosom besteht nur noch aus einem Chromatid. Dies bedeutet, dass die entstandenen Keimzellen einen haploiden Chromosomensatz haben und jedes Chromosom nur eine DNA-Doppelhelix enthält.

Wenn nun eine Eizelle mit einem Spermium verschmilzt entsteht eine Zygote mit einem diploiden Chromosomensatz von 46 Chromosomen. Jedes dieser Chromosomen besteht aus einem Chromatid. Vor der Zellteilung bei der die Zygote in zwei Zellen aufgeteilt wird erfolgt eine Replikation der DNA in den Chromosomen, sodass jedes Chromosom wieder aus zwei identischen Chromatiden besteht.

Die Reduktion der Anzahl der Chromatide während der Meiose ist wichtig um die genetische Vielfalt zu gewährleisten. Durch die Kombination von Keimzellen mit unterschiedlichen Chromosomensätzen entsteht genetische Variation bei der Befruchtung. Die Reduktion auf ein Chromatid-Chromosom in den Keimzellen erleichtert diese genetische Variation und ist ein wichtiger Mechanismus für die sexuelle Fortpflanzung.

Zusammfassend kann gesagt werden, dass Keimzellen in der Meiose nur ein Chromatid-Chromosom haben um den haploiden Chromosomensatz zu erreichen und genetische Vielfalt bei der Fortpflanzung zu ermöglichen.






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