Zwischen Rettungsdienst und Krankenpflege: Welcher Weg ist der richtige für mich?

Sollte der 27-jährige Krankenpfleger eine zweite Ausbildung als Notfallsanitäter abschließen oder sich für die Fachweiterbildung Intensiv/Anästhesie entscheiden, um abwechslungsreichere Herausforderungen im Rettungsdienst zu finden?

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Der 27-jährige Krankenpfleger steht vor der Entscheidung, welchen Weg er beruflich einschlagen soll - entweder eine zweite Ausbildung als Notfallsanitäter absolvieren oder sich für die Fachweiterbildung Intensiv/Anästhesie entscheiden. Beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile die es abzuwägen gilt.

Gehaltstechnisch gesehen, wird sich der Pfleger mit einer zweiten Ausbildung als Notfallsanitäter verschlechtern, da er als Berufseinsteiger eingruppiert wird und seine Erfahrungsstufen aus der Pflege nicht angerechnet werden. Somit würde er zeitlebens "hinterherhinken". Auch die Ausbildungszeit mit einem niedrigeren Ausbildungsentgelt könnte Bauchschmerzen verursachen.

In Bezug auf Abwechslung bietet der Rettungsdienst sicherlich vielfältigere und weniger routinemäßige Herausforderungen als die Pflege. Dennoch sind ebenfalls hier bestimmte Routinen vorhanden und Ausnahmesituationen sind eben nur Ausnahmen. Der Pfleger sollte sich also bewusst machen: Dass es auch im Rettungsdienst keine täglich neuen spannenden Ereignisse gibt.

Was das Arbeitsumfeld und die Arbeitsbelastung angeht unterscheiden sich Rettungsdienst und Krankenpflege deutlich. Im Rettungsdienst ist die Arbeit ungleichmäßiger und wechselnder geprägt von Langeweile Stress und Angst in kurzen Abständen. Dieser ständige Wechsel könnte auf Dauer zermürbend sein da ein planbarer Feierabend oft nicht existiert.

Speziell im Bereich des Intensivtransports sind die Einsatzmöglichkeiten landesabhängig und erfordern in der Regel eine Zusatzqualifikation für Notfallsanitäter. Vollzeitstellen als reiner ITW sind nicht häufig und oft werden Dual-Use-ITW eingesetzt. Die Tätigkeit im Intensivtransport kann aufwendig langweilig und anstrengend sein.

Für den Pfleger stellt sich also die Frage ob sich ein Wechsel in den Rettungsdienst wirklich lohnt. Finanziell und auch in Bezug auf die langfristigen Karrierechancen scheint es ratsamer zu sein, in der Pflege zu bleiben und sich gegebenenfalls in anderen Bereichen wie Anästhesie oder der Notaufnahme zu spezialisieren. Auch ehrenamtliche Tätigkeiten im Rettungsdienst könnten eine Abwechslung bieten, ohne genauso viel mit eine zweite Ausbildung absolvieren zu müssen. Es gilt die eigenen Interessen und Karriereziele sorgfältig gegeneinander abzuwägen um die richtige Entscheidung zu treffen.






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