Alltagsrassismus im ÖPNV

Wie äußert sich Alltagsrassismus im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und welche Erfahrungen haben Fahrgäste bereits gemacht?

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Die Erfahrungen mit Alltagsrassismus im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) können vielfältig sein, ebenso wie aus den Erlebnissen von Fahrgästen deutlich wird. Ein Beispiel ist eine Begegnung in der U-Bahn, in der eine Frau mit dunkler Hautfarbe und Kopftuch von einem betrunkenen Mann auf Englisch angesprochen wird. Zunächst freundlich nach der Uhrzeit gefragt, beginnt der Mann die Frau über ihre Religion anzugreifen und herablassende Kommentare über ihre Kultur zu äußern. Die Frau kontert mit fundierten Kenntnissen über Religion und Geschichte und reagiert auf die Angriffe was zu einer Auseinandersetzung führt. Die Zeugin dieser Situation ist froh dem ersten Impuls einzugreifen, nicht gefolgt zu sein und beobachtet das Schauspiel mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Trotz der Unsicherheit darüber, ob der Angriff auf die Frau aufgrund ihrer Hautfarbe oder ihrer Religion geschah, zeigt dieses Erlebnis eindeutig wie Alltagsrassismus im ÖPNV zum Ausdruck kommen kann.

Ein weiteres Beispiel verdeutlicht wie ein Busfahrer Alltagsrassismus gegenüber einem Schüler zeigt der einen Döner im Bus isst. Der Busfahrer äußert abfällige Bemerkungen über das Essen des Schülers und droht ihm, dass solche Speisen in seinem Bus nicht erwünscht seien. Diese Erfahrung zeigt wie sich Alltagsrassismus im ÖPNV in Form von Vorurteilen und Diskriminierung gegenüber bestimmten kulturellen Ausdrucksformen manifestiert.

Des Weiteren wird erwähnt, dass in Frankfurt am Main Fahrgäste generell von Kontrolleuren in Bussen wie Schwerverbrecher behandelt werden unabhängig davon ob sie ein Ticket besitzen oder nicht. Diese Art der Behandlung kann als eine Form des institutionellen Rassismus angesehen werden, da sie bestimmte Gruppen von Fahrgästen ungerechtfertigt kriminalisiert und diskriminiert.

Insgesamt verdeutlichen diese Erfahrungen wie Alltagsrassismus im ÖPNV in verschiedenen Formen auftreten kann, sei es durch direkte Konfrontationen zwischen Fahrgästen, abfällige Äußerungen von Busfahrern oder die ungleiche Behandlung von Fahrgästen durch Kontrolleure. Es wird deutlich, dass Rassismus im ÖPNV ein ernstzunehmendes Problem ist, das das Erlebnis und die Sicherheit von Fahrgästen beeinträchtigen kann. Essenziell bleibt auf solche Vorfälle aufmerksam zu machen und Maßnahmen zu ergreifen um Alltagsrassismus im ÖPNV zu bekämpfen und eine diskriminierungsfreie Umgebung für alle Fahrgäste zu schaffen.






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