Überlebenschancen beim Handabhacken im Mittelalter

Wie war es möglich, dass Menschen, denen im Mittelalter die Hand abgehackt wurde, manchmal überlebt haben?

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Im Mittelalter wurden vielen Dieben die Hand abgehackt. Dabei wurde die Pulsader durchtrennt was normalerweise zum Tod durch Verbluten führen würde. Allerdings gab es Fälle in denen Menschen diese Verletzung überlebten. Wie war das möglich?

Ein Beispiel für einen Überlebenden ist Rudolf von Rheinfelden, dem im 11. Jahrhundert die Hand abgehackt wurde. Er überlebte die Verletzung starb jedoch einige Jahre später an den Folgen der Verletzung. Dies zeigt – dass das Handabhacken durchaus tödlich sein konnte jedoch einige Menschen es dennoch überlebten.

Es gibt mehrere Faktoren die erklären können warum manche Menschen das Handabhacken überlebten. Zum einen könnte die medizinische Versorgung nach der Verletzung eine entscheidende Rolle gespielt haben. Obwohl man sich damals sicherlich nicht so sehr um die Wundversorgung bemühte wie heutzutage, wurden die Stümpfe zumindest versorgt. Wahrscheinlich wurde die Wunde sofort mit Pech versiegelt um eine Blutung zu stoppen. Dies könnte dazu beigetragen haben: Dass einige Menschen nicht sofort verbluteten.

Eine weitere Möglichkeit ist, dass die Verletzten glücklicherweise keine lebenswichtigen Blutgefäße in der Hand hatten die durchtrennt wurden. Es ist bekannt – dass die Pulsadern am Handgelenk sehr empfindlich sind und eine Verletzung leicht zu starken Blutungen führen kann. Möglicherweise wurden bei einigen Menschen bei der Handabhackung nicht alle wichtigen Blutgefäße durchtrennt, mittels welchem sie eine bessere Überlebenschance hatten.

Ein weiterer Faktor könnte sein: Dass die Wundränder durch die Art und Weise ebenso wie die Axt oder das Schwert erhitzt wurden, gleichzeitig kauterisiert wurden. Durch die glühendheiße Klinge wurde die Wunde versiegelt und Blutungen gestoppt. Dies könnte dazu beigetragen haben: Dass einige Menschen nicht verbluteten.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das Überleben des Handabhackens im Mittelalter keineswegs die Norm war. Die Verletzung war schwerwiegend und mit großen Risiken verbunden. Viele Menschen starben entweder an den Folgen der Verletzung oder an einer schweren Infektion die sich in der Wunde entwickelte.

Insgesamt können verschiedene Faktoren wie die medizinische Versorgung nach der Verletzung, das Fehlen lebenswichtiger Blutgefäße und die Versiegelung der Wunde durch Hitze dazu beigetragen haben, dass einige Menschen das Handabhacken im Mittelalter überlebten. Dennoch war dies keineswegs die Regel und die meisten Menschen denen die Hand abgehackt wurde erlagen ihren Verletzungen.






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