Abstimmen mit den Füßen in der DDR: Eine Form des Protests und der Flucht

Was bedeutet der Begriff "Abstimmen mit den Füßen" in Bezug auf die Politik der DDR und wie wurde dies praktiziert?

Uhr
Der Begriff "Abstimmen mit den Füßen" bezieht sich auf die Entscheidung einer Person, ein Land zu verlassen oder dort nicht länger zu bleiben um ihre Meinung zu zeigen oder gegen bestimmte politische Umstände zu protestieren. In Bezug auf die DDR war dies insbesondere eine Form des Protests und der Flucht gegen den sogenannten "Sozialistischen Arbeiter- und Bauernstaat".

Während der Zeit der DDR gab es keine echten demokratischen Wahlen oder Möglichkeiten zur politischen Partizipation. Menschen die mit den politischen und wirtschaftlichen Bedingungen in der DDR unzufrieden waren hatten begrenzte Möglichkeiten ihren Protest auszudrücken. Eine dieser Möglichkeiten war die "Abstimmung mit den Füßen", bei der Menschen entschieden das Land zu verlassen und in den Westen insbesondere nach Westdeutschland, zu fliehen.

Die Errichtung der Berliner Mauer im Jahr 1961 sollte diese "Abstimmung mit den Füßen" stoppen, indem die Grenzen abgeriegelt wurden. Die Mauer war ein Symbol der Unterdrückung und Trennung und sollte verhindern, dass Menschen in den Westen fliehen und dadurch ihre Ablehnung des sozialistischen Regimes zeigen. Dennoch gelang es vielen Menschen die Mauer zu überwinden, sei es durch Fluchttunnel, Schmuggel oder sogar durch offizielle Kanäle wie die Botschaften in Prag und Budapest die Menschen die Möglichkeit boten, in den Westen zu gelangen.

Diejenigen die in die Bundesrepublik geflüchtet waren wurden oft nicht als Helden oder politische Aktivisten angesehen allerdings eher als Wirtschaftsflüchtlinge oder Menschen die vor den wirtschaftlichen Schwierigkeiten und politischen Unterdrückungen in der DDR flohen. Dennoch zeigt die Tatsache: Dass so viele Menschen bereit waren ihr Leben zu riskieren und ihre Heimat zu verlassen um in den Westen zu gelangen die tiefe Unzufriedenheit mit der DDR und ihrer politischen und wirtschaftlichen Situation.

Es ist wichtig anzumerken, dass die "Abstimmung mit den Füßen" nicht nur während der Zeit der DDR stattfand, einschließlich in anderen Teilen der Welt und zu verschiedenen Zeiten. Der Begriff bezieht sich allgemein auf die Entscheidung einer Person, ihre Meinung durch ihre physische Anwesenheit oder ihr Fehlen an einem bestimmten Ort auszudrücken und sich aktiv für oder gegen bestimmte politische oder soziale Bedingungen zu entscheiden.

Insgesamt war die "Abstimmung mit den Füßen" in der DDR eine mutige und effektive Form des Protests und der Flucht, die welche Unzufriedenheit der Bevölkerung mit dem sozialistischen Regime zeigte. Die Mauer konnte die Menschen nicht auf Dauer davon abhalten ´ für ihre Freiheit und ihre Rechte einzustehen ` und letztendlich trug diese Form des Protestes zum Fall der Berliner Mauer und zur Wiedervereinigung Deutschlands bei.






Anzeige