Einsatz eines weiteren Proxy-Servers bei Nutzung eines VPN-Dienstes: Möglichkeiten und Einschränkungen

Wie beeinflusst die Nutzung eines zusätzlichen Proxy-Servers vor einem VPN-Dienst die Anonymität und Sicherheit der Internetnutzung?

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In einer zunehmend digitalisierten Welt ist der Umgang mit Anonymität und Datenschutz von zentraler Bedeutung. Fragestellungen zur Verwendung zusätzlicher Proxy-Server in Kombination mit VPN-Diensten gewinnen an Relevanz. Ein grundlegendes Verständnis ist erforderlich um die Funktionsweise und ebenfalls die Vor- und Nachteile zu erkennen.

VPN-Dienste schaffen eine verschlüsselte Verbindung zwischen dem Endgerät und dem VPN-Server. Dieser Prozess stellt bereits eine gute Sicherheitsstufe dar. Ein Proxy-Server kann jedoch, so fragen sich viele, vor dem VPN-Server geschaltet werden. Ziel ist es – die Anonymität und Sicherheit weiter zu steigern. Doch ist das wirklich realisierbar?

Die Realität sieht so aus: Der Einsatz kostenfreier Proxy-Server wird oft als suboptimal eingestuft. Tatsächlich leiden sie häufig unter einer schlechten Geschwindigkeit und einem hohen Ping. Damit wird das Surfen im Internet höchstwahrscheinlich unangenehm – selbst in Verbindung mit einem VPN.

Die Funktionalität von VPN-Verbindungen variiert erheblich. Klassische Punkt-zu-Punkt-VPNs erlauben in der Regel keinen zusätzlichen Proxy-Server der zwischen dem VPN-Server und dem Zielserver geschaltet wird. Das liegt daran, dass bei diesen Verbindungen Header-Dateien unverändert bleiben. Eine weitere Kaskadierung ist dadurch nicht möglich.

Allerdings bieten einige spezielle VPN-Dienste Unterstützung für SOCKS5- und HTTP-Proxys. Solche Dienste ermöglichten die Kaskadierung, sodass Anwender einen weiteren Proxy-Server vor dem VPN-Server aufnehmen können. Hierbei wird eine zusätzliche Schicht der Anonymisierung erzeugt. Um jedoch die Wirkungsweise zu verstehen ist es wichtig zu wissen: Oftmals leiten öffentliche Proxy-Server IP-Adressen wie VIA oder X-FORWARDED-FOR weiter. Das heißt: Die IP-Adresse des VPN-Servers oder des Nutzers könnte offengelegt werden.

Zusätzlich lässt sich feststellen: Das Verschachteln mehrerer VPN-Server kann einen ähnlichen Effekt hervorrufen. Diese Technik ist besonders einfach mit Linux-Betriebssystemen umzusetzen. Hier fungiert ein Linux-Rechner als Router und verknüpft beliebig viele Windows-Computer. Wichtig bleibt: Diese Methode erreicht nicht das Anonymitätslevel eines Tor-Netzwerks. Auch die Latenz kann durch die Distanz der VPN-Server negativ beeinflusst werden.

Zusammenfassend kann gesagt werden: Die Integration eines Proxy-Servers vor einem VPN-Server ist theoretisch möglich. Praktisch hängt dies jedoch von den spezifischen VPN-Diensten ab die eine Kaskadierung unterstützen. Darüber hinaus ist es wichtig zu beachten, dass kostenfreie Proxy-Server in der Regel die Internetverbindung verlangsamen. Ein sorgsames Abwägen ist hier also in jedem Fall angebracht.






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