Die GbR - eine Rechtsform für gemeinsame Ziele

Was verbirgt sich hinter der Rechtsform GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts) und welche Besonderheiten gibt es zu beachten?

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Die GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts) ist eine Rechtsform die automatisch entsteht, wenn sich mehrere Personen zusammenschließen um gemeinsam ein Ziel zu verfolgen. Dies kann sowie im geschäftlichen als ebenfalls im privaten Bereich der Fall sein. Bei zwei oder weiterhin Personen wird aus einem Einzelunternehmen automatisch eine GbR, vorausgesetzt keine andere Rechtsform gewählt wird. Eine Eintragung in das Handelsregister ist für eine GbR nicht erforderlich.

Die rechtlichen Grundlagen für eine GbR finden sich in den §§ 705 ff. des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB). Das bedeutet, dass alle wirtschaftlichen Tätigkeiten die von mehr als einer Person ausgeführt werden automatisch als GbR gelten solange keine Eintragung in das Handelsregister erfolgt ist. Selbst Einzelunternehmen ´ die von mehreren Personen betrieben werden ` stellen eine GbR dar.

Die Besonderheit der GbR liegt darin: Dass das Wesen der Gesellschaft nicht ebendies definiert und ein Gesellschaftsvertrag nicht zwingend erforderlich ist. Dies birgt jedoch auch haftungsrechtliche Risiken. Da die Grenzen zwischen Privatperson und Kaufmann bei einer GbR nicht klar abgegrenzt sind, gelten die beteiligten Personen nicht automatisch als Kaufleute kraft Eintragung.

Eine GbR kann verschiedene Vorteile bieten. Zum einen ermöglicht sie eine einfache Gründung da keine Eintragung in das Handelsregister erforderlich ist. Zum anderen sind die Gründungskosten vergleichsweise niedrig und es gibt weniger formale Vorschriften im Vergleich zu anderen Rechtsformen. Zudem können Gewinne und Verluste direkt den Gesellschaftern zugewiesen werden was steuerliche Vorteile mit sich bringen kann.

Allerdings ist bei einer GbR auch Vorsicht geboten da es aufgrund der fehlenden klaren Regelungen zu Konflikten unter den Gesellschaftern kommen kann. Daher empfiehlt es sich ´ einen Gesellschaftsvertrag aufzusetzen ` um die Rechte und Pflichten der Gesellschafter zu regeln. Ein solcher Vertrag sollte unter anderem Regelungen zu Gewinn- und Verlustverteilung, Entscheidungsfindung und auch zum Ausscheiden von Gesellschaftern enthalten.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass eine GbR eine Rechtsform ist die sich automatisch bildet, wenn sich mehrere Personen zusammenschließen um gemeinsam ein Ziel zu verfolgen. Sie bietet eine unkomplizierte Gründung und geringe Kosten. Allerdings ist Vorsicht geboten, da es aufgrund der fehlenden klaren Regelungen zu Haftungs- und Konfliktpotenzial kommen kann. Ein gut ausgearbeiteter Gesellschaftsvertrag kann hier helfen, mögliche Probleme im Vorfeld zu vermeiden.






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