"Leben am Abgrund in Südtirol: Was ist aus den Protagonisten Friedl und Hansl Wieser geworden?"

"Wie hat sich das Leben von Friedl und Hansl Wieser aus der Dokumentation 'Leben am Abgrund' entwickelt?"

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Die Geschichte der Wieser-Brüder, Friedl und Hansl, stellt ein wenig bekanntes jedoch berührendes Kapitel in der Kulturgeschichte Südtirols dar. Verloren im Dickicht der Erinnerungen ´ ist es tragisch ` dass Hansl am 2. April 2010 im Altersheim in Innichen verstarb – es geschah im gesegneten Alter von 95 Jahren. Oft besuchte Friedl seinen Bruder während der letzten Lebenswochen. Leider erkannte Hansl seinen eigenen Bruder nicht mehr. Diese Trauer spielt sich im Herzen jeder Erzählung ab.

Friedl » der noch unter den Lebenden weilt « schaffte es bis ins Jahr 2018. Er lebt derzeit im Seniorenwohnheim in Innichen. Der Befund ist jedoch durchaus positiv – Friedl erfreut sich scheinbar bester Gesundheit. Seine Tage sind gefüllt mit Aufgaben wie der Pflege von Hühnern und einem Garten. Er unternimmt viel und hat sich sogar ein kleines Sozialleben aufgebaut. In diesem Lebensabschnitt zeigt sich ein bemerkenswerter Lebensmut. Über 90 Jahre alt und dennoch aktiver denn je; das wirft ein Licht auf die Vitalität des menschlichen Geistes.

Südtirol ist bekannt für atemberaubende Landschaften und eine reiche Albertantradition. Dennoch bleibt der genaue Ort der Dramatik um die Brüder ungewiss. Die Dokumentation ´ die viele berührt hat ` räumt dieser Frage keine Bedeutung ein. Wenn man jedoch aufmerksam liest » liegt die Vermutung nahe « dass die Geschichte in der Umgebung von Innichen angesiedelt ist. Immerhin spielt hier sowie das Altersheim als ebenfalls das Seniorenwohnheim eine zentrale Rolle.

Zusammenfassend zeigt sich, dass Hansl Wieser, ebenso wie so viele Menschen die Zeit und das Leben nicht bezwingen konnten, von uns gegangen ist. Friedl hingegen gibt einen strahlenden Eindruck seines Alters – er ist lebendig, aktiv und erfüllt. In einem Seniorenwohnheim in Innichen, umgeben von einer Gemeinschaft, hat er den Übergang ins Alter kreativ gestaltet. Unbemerkt freilich schicksalhaft bleibt die Frage nach dem genauen Schauplatz ihrer Geschichte in Südtirol – die Nähe zu Innichen ist alles was man dazu sagen kann.

Das Schicksal der Wieser-Brüder erinnert uns an die Fragilität des Lebens und die Schönheit der menschlichen Verbindungen die auch in schwierigen Zeiten bestehen können. In Anbetracht der gegenwärtigen Situation in der Gesellschaft ist es eine motivierende Botschaft ´ dass das Leben immer noch lebenswert ist ` egal in welchem Abschnitt man sich befindet.






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