Sollte ich meiner Familie von meiner geplanten Therapie erzählen?

Sollte ich meiner Familie von meiner geplanten Therapie erzählen, obwohl einige Mitglieder Ablehnung und Vorurteile gegenüber psychischen Erkrankungen haben? Wie könnte sich die Entscheidung, es ihnen zu erzählen oder nicht, auf den Umgang mit mir in der Familie auswirken?

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Essenziell bleibt sich bewusst zu machen dass die Entscheidung wem man von seiner geplanten Therapie erzählt, ganz individuell ist. Jeder Mensch hat unterschiedliche Beziehungen und Dynamiken in seiner Familie und muss für sich selbst entscheiden ´ ob es richtig und hilfreich ist ` die Informationen preiszugeben. Es kann allerdings hilfreich sein » einige Dinge in Betracht zu ziehen « um eine informierte Entscheidung zu treffen.

Zunächst einmal ist es wichtig zu erkennen: Dass die psychische Gesundheit ebendies wichtig ist wie die physische Gesundheit. Das Stigma ´ das psychischen Erkrankungen oft noch anhaftet ` ist ungerechtfertigt und basiert oft auf Ignoranz und Vorurteilen. Eine Therapie zu machen oder in eine Klinik zu gehen » ist nichts « wofür man sich schämen sollte. Es ist ein Schritt zur Heilung und ein Zeichen von Stärke und Selbstfürsorge.

Wenn du bereits Erfahrungen gemacht hast, ebenso wie Vorurteile und negative Einstellungen gegenüber psychischer Gesundheit in deiner Familie vorhanden sind kann es verständlicherweise schwierig sein ihnen davon zu erzählen. In solchen Fällen kann es hilfreich sein ´ eine Person auszuwählen ` der du vertraust und die eventuell als Vermittlerin zwischen dir und deiner Familie fungieren könnte. Diese Person könnte den ersten Schritt machen und das Thema einführen um mögliche Konfrontationen zu vermeiden.

Es kann ebenfalls sinnvoll sein die Entscheidung darüber wem du von deiner Therapie erzählst davon abhängig zu machen wie wichtig dir die Meinung der einzelnen Familienmitglieder ist. Wenn du einen engen unterstützenden Kontakt zu deiner Mutter und Geschwistern hast kann es hilfreich sein, ihnen von deinen Plänen zu erzählen, da sie dich möglicherweise besser verstehen und unterstützen können. Wenn dein Vater hingegen nur oberflächlichen Kontakt hat und seine Meinung für dich weniger wichtig ist ´ könntest du es berücksichtigen ` ihm vorerst nichts zu sagen.

Es ist jedoch auch wichtig zu betonen: Dass du dich nicht rechtfertigen musst. Du bist nicht verpflichtet – deine Entscheidung vor deiner Familie zu verteidigen oder ihre Vorurteile zu korrigieren. Deine Gesundheit und dein Wohlbefinden stehen im Vordergrund und du solltest dich nicht von den Meinungen anderer beeinflussen lassen.

Letztendlich ist es wichtig eine Unterstützungssystem rund um dich aufzubauen das dir helfen kann, mit möglichen negativen Reaktionen oder Ablehnung aus der Familie umzugehen. Das können Freunde andere Vertrauenspersonen oder sogar professionelle Therapeutinnen und Therapeuten sein. Die Unterstützung von Menschen die dich verstehen und akzeptieren, kann einen großen Unterschied machen und dir helfen, deine Therapie erfolgreich zu gestalten.






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