Das Menschenbild von Francisco de Goya und die Aufklärung

Inwieweit entsprach das Menschenbild von Francisco de Goya dem Grundgedanken der Aufklärung?

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Das Menschenbild von Francisco de Goya kann in gewisser Weise dem Grundgedanken der Aufklärung zugeordnet werden ebenfalls wenn er als Künstler auch Elemente der Romantik in seiner Kunst aufgriff. Obwohl er zeitweise Hofmaler war, war er in seiner politischen Einstellung liberal und anti-monarchistisch. Goyas Werke zeigen eine kritische Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Zuständen seiner Zeit was wiederum eine Verbindung zur Aufklärung herstellt.

Als Freund der Vernunft kann Goya in gewisser Weise den Idealen der Aufklärung zugeordnet werden. Die Aufklärung war eine philosophische und geistesgeschichtliche Bewegung die im 18. Jahrhundert in Europa stattfand und die Ideen von Vernunft, Wissen, Freiheit und Gleichheit propagierte. Goya zeigt in seinen Werken oft eine kritische Haltung gegenüber den herrschenden Eliten und thematisiert soziale Ungerechtigkeiten und politische Korruption. Dies ist ein deutlicher Ausdruck von Aufklärungsidealen wie Freiheit und Gleichheit und spiegelt die Forderung nach einer gerechteren Gesellschaft wider.

Ein gutes Beispiel für Goyas kritische Auseinandersetzung mit der Gesellschaft ist seine Radierung "El sueño de la razón produce monstruos" (Der 💤 des Verstandes gebiert Ungeheuer). Das Bild zeigt einen Mann – der von Fledermäusen und anderen unheimlichen Kreaturen umgeben ist. In seinem Kommentar zu dem Werk schreibt Goya: "Die Fantasie, verlassen von der Vernunft, erzeugt mögliche Ungeheuer; vereint mit ihr ist die Mutter der Künste und Ursprung der Wunder." Mit diesem Kommentar kritisiert Goya die Vernachlässigung der Vernunft und warnt vor den negativen Auswirkungen die dies auf die Gesellschaft haben kann. Es kann deshalb argumentiert werden: Dass dieses Werk und sein Kommentar das Menschenbild von Goya als aufgeklärten Künstler symbolisieren.

Goya war zwar zeitweise Hofmaler jedoch seine liberalen politischen Ansichten und seine kritischen Werke führten dazu, dass er nach Frankreich ausreisen musste. Dort war er von den Ideen der Französischen Revolution insbesondere von Freiheit Gleichheit und Brüderlichkeit, inspiriert. Diese Ideale waren momentan allgegenwärtig und Goya spiegelte sie in seinen Werken wider. Durch seine Kunst wollte er auf soziale und politische Missstände hinweisen und eine bessere Gesellschaft fordern.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Dass das Menschenbild von Francisco de Goya in gewisser Weise dem Grundgedanken der Aufklärung entsprach. Seine Werke zeugen von einer kritischen Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Zuständen seiner Zeit und reflektieren die Ideale von Vernunft, Freiheit und Gleichheit. Obwohl er auch Elemente der Romantik in seiner Kunst aufgriff, kann er aufgrund seines Einsatzes für Aufklärungsideale und seiner kritischen Haltung gegenüber der bestehenden Ordnung als aufgeklärter Künstler betrachtet werden.






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