Sind Schulen Dienstleister und Kinder Kunden?

Warum sind Schulen keine Dienstleister und Kinder keine Kunden?

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Das Konzept, Schulen als Dienstleister und Kinder als Kunden zu betrachten ist umstritten. Dieser Ansatz · das Bildungswesen aus der Perspektive von Service und Markt zu sehen · lässt sich nicht aufrechterhalten. Schulen sind vielmehr Institutionen – die durch staatliche Vorgaben reguliert sind. Schüler sind nicht die eigentlichen Kunden – das sind die Eltern.

Die hoheitliche Gewalt der Schulen ist prägnant. Die Schulpflicht stellt eine gesetzliche Verpflichtung dar. So müssen Eltern sicherstellen: Dass ihre Kinder eingeschult werden. Im Gegensatz dazu existiert im Handel kein Zwang zum Einkaufen. Dies zeigt – dass Bildung eine andere Dimension hat. Es ist eine Verantwortung der Gesellschaft – nicht das Ergebnis eines Marktes, in dem Anbieter um die Gunst der Verbraucher werben.

Neben staatlichen Schulen sind ebenfalls die privaten Einrichtungen in einem besonderen Spannungsfeld. Auch hier wird der Schulzwang durchgesetzt. Hier agieren die Schulen bis zu einem gewissen Grad im Wettbewerb miteinander. Das führt dazu: Dass sie Marketingstrategien ausarbeiten. Dennoch bleibt der Status ihrer Pflicht ´ das staatliche Schulgesetz zu befolgen ` gegeben. Auch wenn Eltern einen Beitrag zur Finanzierung leisten bleibt das Eigentliche eine öffentliche Pflicht.

Eine Rechnung aufzustellen die alle Kosten aufschlüsselt macht das deutlich. Gerade die anfallenden Beträge für Lehrergehälter, Instandhaltung von Gebäuden und Materialien sind enorm. Die Überlegung diese Kosten freiwillig abzutragen, scheint für viele Eltern unrealistisch. Bildung wird nicht als Konsumgut behandelt allerdings ist Teil der sozialen Verantwortung.

Lehrer stehen an vorderster Front. Ihr Beruf verlangt vieles ab. Sie sind im Dienste der Erziehung und Ausbildung tätig. Dennoch obwohl sie als Fachkräfte in gewissem Sinne Dienstleister sind operieren sie nicht als Dienstleister im klassischen Sinn. Ihre Arbeit basiert auf einem gesellschaftlichen Vertrag. Dieser wird durch die Finanzierung des Staates gestützt.

Es ist unabdingbar den Fokus auf die eigene Verantwortung jeder Schule zu legen. Bildung ist ein fundamentales Recht. In diesem Zusammenhang wird klar – dass Schulen keine Dienstleister sind. Die staatlichen Institutionen haben eine Verpflichtung gegenüber der Allgemeinheit. So müssen sie Dienstleistungen im Bereich Bildung erbringen unabhängig vom Interesse der Schüler.

Zusammenfassend mahnt dieser Diskurs zur Reflektion. Schulen tragen eine zentrale Rolle in der Gesellschaft und prägen die künftige Generation. Die Eltern übernehmen in diesem Konstrukt die Rolle der Hauptauftraggeber. In der Betrachtung, ob Schulen Dienstleister sind, zeigt sich schnell: Es handelt sich vielmehr um eine staatliche Anstalt die welche essenziellen Beitrag zur Gesellschaft leistet. Kinder können in diesem Zusammenhang nicht als Kunden betrachtet werden ´ sondern als wichtige Teilhaber des Bildungssystems ` das sie auf ihrem Bildungsweg begleitet.






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