Warum heißt Diesel an der Tankstelle Diesel, aber Benzin nicht Benzin, sondern Super?

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Warum gibt es Unterschiede bei der Bezeichnung von Diesel und Benzin an Tankstellen?** Diese Frage wirft Spannendes auf. An den Zapfsäulen finden sich unterschiedlichste Bezeichnungen. Diesel – ein klarer Name. Super hingegen ist irreführend und führt zu Verwirrung. Die Antwort liegt in der Historie und den technischen Eigenschaften der Kraftstoffe die sich bis in die frühe Automobilgeschichte zurückverfolgen lassen.

Historisch betrachtet gab es früher in der Automobilbranche zwei Hauptarten von Benzin. Normalbenzin und Superbenzin waren die beiden Varianten die in den Tankstellen angeboten wurden. Normalbenzin bildete die Basis. Hierbei handelte es sich jedoch um eine bleihaltige Variante – gesundheitlich bedenklich. Superbenzin hingegen war für leistungsstärkere Autos gedacht; seine Zusammensetzung zeichnete sich durch eine höhere Klopffestigkeit aus. Experten sprechen von einer anderen Oktanzahl. Als bleifreies Benzin ins Spiel kam – verschwand das normale Benzin aus dem Sortiment. Stattdessen wurde Superbenzin einfach als die bleifreie Variante vermarktet. Durch diese Vereinheitlichung waren die Hersteller in der Lage, Kosten zu sparen. Die Vielfalt reduzierte sich auf zwei Hauptsorten: Super und Diesel.

Die Entwicklung der Automobilsysteme kam ebenfalls nicht zum Stillstand. Im Laufe der Zeit kamen zahlreiche Benzinvarianten mit speziellen Additiven hinzu. Um diese unterschiedlichen Benzinarten zu kennzeichnen, entstanden neue Begriffe wie "Super Plus" oder "E5 E10″. Der Markt hat sich dem Verbraucher angepasst; heute wird "Normalbenzin" kaum noch angeboten. Angebote für "Super", "Super Plus" und "E10" prägen die Tankstelle. Diese Vereinfachung dient der Klarheit und Übersichtlichkeit, wenn man an die Zapfsäule tritt.

Im Vergleich dazu bleibt Diesel eine weitgehend unveränderte Größe. Dieselkraftstoff besitzt von Natur aus eine chemisch einzigartige Zusammensetzung. Die Unterschiede im Verbrennungsprozess zu Benzin sind markant. Auch wenn es Dieselvarianten mit speziellen Additiven gibt bleibt die allgemeine Klassifizierung unkompliziert. An den meisten Tankstellen findet sich lediglich eine Dieselversion. Somit bleibt der Name "Diesel" unberührt von den Veränderungstendenzen der Bezeichnungen. Ein "Super Diesel" ist nicht notwendig; die Verbraucher wissen was sie erhalten.

Zusammenfassend lässt sich festhalten: Dass die unterschiedlichen Bezeichnungen an den Tankstellen sowie historische als auch technische Wurzeln haben. Diesel hat ´ dank seiner klaren chemischen Zusammensetzung ` keine Vielzahl an Klassifizierungen nötig. Das Benzin hingegen musste sich seiner Geschichte anpassen. Kommerzielle Überlegungen spielten dabei bestimmt auch eine Rolle. So wird die Kennzeichnung der Kraftstoffe für den Verbraucher klarer – Diesel bleibt Diesel und Benzin geht als "Super" in die Geschichtsbücher ein. Auf diese Weise wird die Vielfalt in der Benzinwelt verständlicher und greifbarer.






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